Wirtschaft Mit digitalem Tante-Emma-Laden

Die Niederlande sind in diesem Jahr Partnerland der weltgrößten Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt. Holländische Designer, vor allem im Möbelbereich, aber auch bei vielen anderen Konsumgütern, sind dabei immer für Überraschungen bekannt.

Und Sylvie Meis, die bekannte Moderatorin aus dem Nachbarland, ging bei ihrem Besuch auf dem Messegelände sogar noch etwas weiter: „Was gibt es Wichtigeres, als das eigene Zuhause wohnlich und gemütlich zu gestalten“? fragt sie. Rund 140.000 Fachbesucher, ihre Sortimente mit neuen Ideen auffüllen werden und auf kaufkräftige Kundschaft hoffen, werden auf der heute endenden Messe erwartet. Diese Hoffnung ist nach Einschätzung von Messe-Geschäftsführer Detlef Braun durchaus berechtigt. Alle Umfragen zeigten, dass die Konjunktur weltweit auch 2018 auf Wachstumskurs bleiben werde, sagte Braun. Und der private Konsum hat sich dabei inzwischen zu einer soliden Stütze entwickelt. Allein in Deutschlang wurden mit den Konsumgütern, die auf der Ambiente zu sehen sind, 2017 über 28 Milliarden Euro umgesetzt. Immer mehr Hersteller und Händler erkennen dabei offenbar die Bedeutung dieser Messe, die in diesem Jahr mit über 4400 Ausstellern aus 89 Ländern wieder einmal ausgebucht ist. Erstmals sind Aussteller aus Namibia und San Marino dabei, auch „exotische“ Staaten wie Armenien, Andorra, Brunei, Kambodscha, Mali oder Uruguay sind vertreten. Sichtbar wird auf der Messe auch, dass stationärer Handel und das immer beliebter werdende Online-Shopping kein Widerspruch sein müssen. Die Sonderschau „Point of Experience“ zeigt sogar einen Laden, der die Kunden mit Filmen emotional einstimmt und wo „digitale Tische“ modernes Shopping ermöglichen. Es müsse künftig mehr Miteinander geben, sagen die Experten auf der Messe. Die Kunden von Morgen möchten bequem auf der Couch in den Angeboten blättern, doch „Unterhaltung, Entdeckung und der persönliche Kontakt“, seien auch weiter ganz entscheidende Konsumentenbedürfnisse. Der „digitale Tante-Emma-Laden“ wäre so eine spezielle Form des modernen Einzelhandels – jetzt schon für Fachbesucher auf der Ambiente zu besichtigen. Vieles von dem, was in den Frankfurter Messehallen zu sehen ist, wird vermutlich in einigen Monaten auch in deutschen Haushalten stehen. Farben wie Brombeere, Nachtblau oder Waldgrün werden nach Ansicht der Trendforscher in der nächsten Zeit dominieren, wie Ambiente-Leiterin Nicolette Naumann erläutert. Also hin zu mehr Wärme statt des bisherigen Minimalismus – und zu kleinen Fehlern wie im japanischen Kunsthandwerk, „Wabi-Sabi“ nennt sich das.

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