Wirtschaft Heidelberg Cement: Baustoffriese gibt Bauprodukte ab

Heidelberg

(rtr/jus). Der Baustoffkonzern Heidelberg Cement AG verkauft sein Bauproduktegeschäft in Nordamerika und Großbritannien. Käufer ist der Finanzinvestor Lone Star. Mit der Erlös will der mit 7,6 Milliarden Euro verschuldete Konzern Verbindlichkeiten verringern. Ein Börsengang der Tochter Hanson Building, unter der die Sparte firmiert, die unter anderem Ziegelsteine und Betonröhren produziert, ist damit vom Tisch. Die Heidelberger hatten beide Optionen – Verkauf und Börsengang – parallel vorbereitet.„Wir werden mit dem Mittelzufluss aus der Veräußerung den Abbau der Verschuldung beschleunigen. Das ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung unserer finanziellen Zielwerte, die für eine Verbesserung unserer Bonitätsbewertung relevant sind“, sagte Vorstandschef Bernd Scheifele. Den Abschluss des Verkaufs erwarte Heidelberg Cement im ersten Quartal 2015. In die Kassen des Heidelberger Unternehmens werden 1,3 Milliarden Dollar (1,07 Mrd Euro) fließen. Abhängig vom Geschäftserfolg von Hanson Building im kommenden Jahr wird 2016 zudem ein Betrag von maximal 100 Millionen Dollar fällig. Mit dem Verkauf kommt der drittgrößte Baustoffproduzent nach Lafarge und Holcim beim Abbau seines Schuldenbergs weiter voran. Die Nettoschulden lagen Ende September mit 7,6 Milliarden Euro unter denen des Vorjahresquartals, aber deutlich über der selbst gesteckten Zielmarke von 6,5 Milliarden Euro. Die Heidelberger arbeiten seit Jahren am Abbau des Schuldenbergs von ursprünglich 14 Milliarden Euro, der durch die Übernahme des britischen Baustoffkonzerns Hanson 2007 entstanden war. Das Bauproduktegeschäft war ein Teil von Hanson, passte nach Aussage des Vorstands aber nicht zum Kerngeschäft von Heidelberg Cement. 2013 erreichte die Sparte mit rund 4600 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,1 Milliarden Dollar.

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