Wirtschaft Fuchs baut Stellen in Lautern auf

Die Bauarbeiten zur Vergrößerung des Hochregals bei Fuchs Lubritech in Kaiserslautern sind schon weit fortgeschritten.
Die Bauarbeiten zur Vergrößerung des Hochregals bei Fuchs Lubritech in Kaiserslautern sind schon weit fortgeschritten.

«Mannheim/Kaiserslautern.» Der Schmierstoffkonzern Fuchs Petrolub erweitert seine Belegschaften in Mannheim und Kaiserslautern. Der Standort der Tochter Fuchs Lubritech in der Westpfalz profitiert dabei von der in diesem Jahr weltweit größten Einzelinvestition des Mannheimer Konzerns.

Vorstandsvorsitzender Stefan Fuchs und Finanzchefin Dagmar Steinert erläuterten gestern bei der Vorlage der Halbjahreszahlen, dass am Standort Kaiserslautern in diesem Jahr mit rund 22 Millionen Euro erheblich mehr investiert wird als im Vorjahr mit rund 8 Millionen Euro. Grund dafür ist die in diesem Jahr mit 16 Millionen Euro weltweit größte Einzelinvestition des Mannheimer Schmierstoffkonzerns. Laut Fuchs wird dabei das Hochregallager vergrößert, eine neues „Produktionsmodul“ errichtet sowie zusätzliche Bürofläche geschaffen. Es handele sich nicht um eine Rationalisierungsinvestition, vielmehr gehe es darum, dem Wachstum Rechnung zu tragen und Voraussetzungen für weiteres Wachstum zu schaffen. Dies schlägt sich auch in einer allmählich wachsenden Belegschaft nieder. Fuchs Lubritech beschäftigte zum Stichtag 30. Juni am Standort Kaiserslautern 287 Mitarbeiter, das waren elf mehr als ein Jahr zuvor und acht mehr als zum Jahresende 2016. Am Firmensitz in Mannheim beschäftigte Fuchs Petrolub zum 30. Juni 851 Mitarbeiter, das waren 44 mehr als ein Jahr zuvor und zehn mehr als am Jahresende 2016. Weltweit hatte der Fuchs-Petrolub-Konzern zum Stichtag 30. Juni 5030 Mitarbeiter, das waren 161 mehr als vor einem Jahr. Umsatz- und Gewinnentwicklung verliefen im ersten Halbjahr ähnlich wie geplant. Der Umsatz stieg um 9,8 Prozent auf 1,247 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 3,8 Prozent auf 190 Millionen Euro. Im zweiten Quartal lag das Ebit allerdings mit 96 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 98 Millionen Euro. Fuchs sagte, 2016 sei auf ein eher schwaches erstes ein besonders gutes zweites Quartal gefolgt, in diesem Jahr seien die beiden ersten Quartale gut gewesen. Fuchs bekräftigte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr, die ein Ebit-Wachstum zwischen 1 und 5 Prozent vorsieht. Die Umsatzprognose korrigierte Fuchs von bisher plus 4 bis 6 Prozent auf plus 7 bis 10 Prozent nach oben. Zur Erklärung für den hinter dem Umsatzwachstum zurückbleibenden Gewinnanstieg verwies Steinert vor allem auf steigende Rohstoffpreise, die erst zeitverzögert an die Kunden weitergegeben werden könnten. Das Ergebnis nach Steuern ist mit 5,5 Prozent auf 134 (Vorjahr: 127) Millionen Euro stärker gestiegen als das Ebit. Steinert betonte, dass der freie Cashflow wie im Vorjahr bei 52 Millionen Euro liegt, obwohl die Investitionen auf 41 (Vorjahr: 32) Millionen Euro gestiegen sind. Zur aktuell durch den Abgasskandal angeheizten Diskussion über die (fragliche) Zukunft des Verbrennungsmotors sagte Fuchs, dass dies für sein Unternehmen kein Grund zu großer Sorge sei, obwohl Fuchs Petrolub rund 30 Prozent des Umsatzes mit der Automobilindustrie mache und auf dem Automarkt sicher einige Veränderungen bevorstünden. Die Umstellung werde aber nicht schlagartig erfolgen und in manchen Marktsegmenten werde der Verbrennungsmotor seine dominierende Position auch künftig behaupten. Zudem sei der Antriebstrang nur einer der diversen Bereiche, in denen Schmierstoffe gebraucht werden. Wegfallen würden durch eine Umstellung auf Elektroautos auch eher Standardschmierstoffe, die für Fuchs eine relativ geringe Rolle spielten. Dagegen entstehe zusätzlicher Bedarf an spezielleren Schmierstoffen – zwar in kleinerem Volumen, aber mit höherer Wertigkeit. Gerade für solche Nischen sei Fuchs Petrolub mit seinem hoch entwickelten Know-how besonders gut aufgestellt.

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