Wirtschaft BASF-Manager auf Wechselkurs

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Ludwigshafen. Derzeit häufen sich Positionswechsel noch amtierender und ehemaliger BASF-Manager. So meldete gestern der Düsseldorfer Spezialverpackungs-Hersteller Gerresheimer, dass der bisherige BASF-Bereichsleiter Christian Fischer am 1. September den Vorstandsvorsitz des Unternehmens mit 10.000 Mitarbeitern übernehmen werde.

In den vergangenen Tagen wurden auch der Wechsel des BASF-Vorstandsmitglieds Harald Schwager zum Essener Spezialchemie-Konzern Evonik und die Berufung des früheren BASF-Managers und Ex-Chefs des Linde-Konzerns, Wolfgang Büchele, an die Spitze des Stuttgarter Anlagenbauers M+W bekannt. Der 53 Jahre alte Chemiker und Betriebswirt Fischer leitet bei der BASF derzeit noch den Unternehmensbereich Veredelungschemikalien. Auf der zweiten Führungsebene direkt unterhalb des Vorstands ist er für das Geschäft mit maßgeschneiderten Chemikalien für viele Branchen wie Bergbau, Kraftstoff- oder Kunststoffindustrie verantwortlich. Die BASF-Sparte setzt 3,8 Milliarden Euro im Jahr um. Fischer wird am 1. August zu Gerresheimer wechseln und im September den Vorstandschef Uwe Röhrhoff (54) ablösen, der schon Ende 2015 mitgeteilt hatte, dass er das Unternehmen aus persönlichen Gründen verlassen wolle. Gerresheimer setzt mit seinen Spezialverpackungen für Medikamente und Kosmetika 1,4 Milliarden Euro im Jahr um. Der Chemiker Schwager, der aus Speyer stammt und dort auch wohnt, wechselt, wie berichtet, am 1. September zum Essener Spezialchemie-Konzern Evonik, wo er stellvertretender Vorsitzender des Vorstands wird. Der BASF-Aufsichtsrat hatte im Dezember beschlossen, den ursprünglich bis 2021 laufenden Fünf-Jahres-Vertrag des Managers mit Ablauf der Hauptversammlung am 12. Mai 2017 vorzeitig zu beenden. Die überraschende Entscheidung war mit der Nachfolgeplanung für den BASF-Vorstand begründet worden. Nach dem Ende des Vertrags des jetzigen Evonik-Chefs Klaus Engel im Mai wird der stellvertretende Vorsitzende Christian Kullmann an die Spitze des Konzerns rücken. Sein Stellvertreter wird dann Schwager. 2016 sank der Evonik-Umsatz um 6 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro. Der Gewinn schrumpfte unter dem Strich um 15 Prozent auf 844 Millionen Euro. Büchele war nach einer steilen BASF-Karriere zum 1. Januar 2008 in den Vorstand berufen worden, konnte den Posten aber aus persönlichen Gründen nicht antreten. Der Chemiker verließ das Unternehmen und wurde nach Stationen bei mehreren Unternehmen 2014 Chef des Münchner Industriegase-Konzerns Linde. Ende 2016 trat er von dem Posten zurück. Jetzt wurde er Chef des Anlagenbauers auf dem Gebiet der Reinraum-Technologie M+W mit 6000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 3 Milliarden Euro.

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