Wirtschaft Bankenverband kritisiert unkoordinierte Regulierung

Frankfurt. Mit bisweilen unkoordiniertem Vorgehen bremsen Europas Regulierer nach Ansicht von Bankenverbandspräsident Johannes-Jörg Riegler die Banken aus.

„Regulatorik war notwendig, aber die Regulatorik ist verzettelt und teuer“, sagte der Chef der Bayern LB, der seit November auch Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) ist. Es gebe einen regelrechten Wettbewerb der Regulatoren: „Jeder versucht, seine Existenz zu rechtfertigen, das macht es schwierig. Was ich vermisse ist ein Gesamtbild, ein Zielbild: Da möchten wir den europäischen Bankensektor in fünf Jahren haben“, sagte Riegler. „Die Regulatoren müssen sich überlegen, ob sie künftig noch starke Banken in Europa haben wollen.“ Die seit Längerem extrem niedrigen Zinsen und hohe Regulierungskosten machen es Banken immer schwieriger, Geld zu verdienen. Unter anderem reagieren die Geldinstitute darauf mit Kürzungen bei Personal und im Filialnetz. Banken seien nicht mehr in der Lage, die Kapitalkosten zu verdienen, nicht mehr in der Lage, mit ihren Geschäften neues Kapital zu generieren, und sich Freiraum für neues Geschäft zu verschaffen, sagte Riegler, der seit 24 Jahren in der Branche arbeitet. Dazu komme: „Deutschland ist overbanked, es gibt zu viele Banken.“ Kommentar |dpa

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