Meinung Bahnverkehr: Trotz akutem Ärger an die Zukunft denken

Derzeit endet die S1 in Kaiserslautern, künftig soll sie weiter nach Zweibrücken fahren.
Derzeit endet die S1 in Kaiserslautern, künftig soll sie weiter nach Zweibrücken fahren.

Derzeit leiden die Bahnfahrgäste in der Pfalz unter Versäumnissen der Vergangenheit. Umso wichtiger ist es, heute auch an morgen zu denken.

Im Bahnverkehr der Pfalz gibt es derzeit massive Einschränkungen vor allem aus zwei Gründen. Zu Streckensperrungen wegen Baustellen kommen auch noch Einschnitte ins Zugangebot, weil Stellwerkspersonal fehlt. Beides hängt mit Versäumnissen in der Vergangenheit zusammen. Im Schienennetz hat sich über Jahrzehnte ein riesiger Sanierungsstau gebildet und beim Personal ist vor allem bei den Stellwerken offensichtlich mit zu geringen Reserven geplant worden. Ursache dafür ist letztlich, dass ein zuverlässiger Bahnbetrieb für die deutsche Verkehrspolitik einen viel zu geringen Stellenwert hatte – vor allem unter den drei CSU-Bundesverkehrsministern Peter Ramsauer, Alexander Dobrindt und Andreas Scheuer.

Dabei ist eigentlich klar, dass der Schienenverkehr künftig eine viel wichtigere Rolle spielen muss, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will. In der Vergangenheit wurde oft der Fehler gemacht, Zukunftsplanungen zu stoppen, wenn gerade Geld knapp war. Als es dann wieder Geld gab, etwa um die Konjunktur zu beleben, konnte es häufig nicht abgerufen werden, weil es keine baureifen Planungen gab. Für manche Politiker war es dann gegenüber Forderungen nach mehr Geld für die Schiene eine willkommene Ausrede, dass die Bahn die bereitgestellten Mittel ja gar nicht ausgeben könne. Es ist deshalb richtig, dass in Rheinland-Pfalz Planungen für zukunftsträchtige Projekte weitergeführt werden sollen, auch wenn deren Finanzierung noch nicht gesichert ist.

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