Autofahrer-Tipp Jetzt ist es zu warm für Winterreifen
Bei zweistelligen Plustemperaturen haben Winterreifen gravierende Nachteile. So erhöhen sich durch die weichere Gummimischung Reifenverschleiß und Spritverbrauch. Jeder Reifen walkt beim Fahren, das heißt, er verformt sich ein wenig durch den Druck des Fahrzeugs. Das schlägt bei hohen Temperaturen bei Winterreifen noch einmal mehr zu Buche: Das Fahrverhalten des Autos kann sich vor allem in Kurven ändern. Auch der Bremsweg ist deutlich länger. Wer bei Tempo 100 eine Vollbremsung macht, braucht bis zu 20 Meter mehr, bis das Fahrzeug steht. Wo ein Auto mit Sommerreifen nach dem Bremsen schon zum Halten gekommen ist, fährt ein Wagen mit Winterreifen noch mit Tempo 60, so der Tüv. Taucht ein unerwartetes Stauende auf, kann es so schnell zum Unfall kommen. Ist ein Winterreifen außerdem noch deutlich abgefahren, wird es noch gefährlicher. Generell sollten Reifen nie bis zur letzten Rille abgefahren werden. Gesetzlich vorgeschrieben sind sowohl für Sommer- als auch Winterreifen mindestens 1,6 Millimeter Profiltiefe. Experten empfehlen jedoch für Winterreifen mindestens vier, für Sommerreifen mindestens drei Millimeter Profil.
In Deutschland gilt übrigens eine situative Winterreifen-Pflicht. Eine Alternative können Allwetter-/beziehungsweise Ganzjahresreifen sein. Mit ihnen darf man auch bei Schnee und Eis fahren – und sie stellen auch im Sommer einen Kompromiss dar.