Lufthansa Airline halbiert Verlust im zweiten Quartal

Im zweiten Quartal flog die Lufthansa sieben Millionen Passagiere. Das Foto zeigt eine Boeing 747 der Fluglinie.
Im zweiten Quartal flog die Lufthansa sieben Millionen Passagiere. Das Foto zeigt eine Boeing 747 der Fluglinie.

Die Lufthansa ist auf dem Weg aus der Krise: dank steigender Passagierzahlen und Buchungen.

Demnach konnte Deutschlands größte Fluggesellschaft ihren Verlust im zweiten Quartal halbieren. Er sank von minus 1,5 Milliarden Euro auf minus 756 Millionen Euro, teilte die Airline am Donnerstag mit. Sie erwartet eine weiter positive Entwicklung. Die Kapazität werde im Gesamtjahr aber nur 40 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen.

„Der Wunsch nach Reisen ist bei den Menschen ungebrochen“, betonte die Airline. Sie erwartet, dass im zweiten Halbjahr die Nachfrage im touristischen Europaverkehr steigen und der Geschäftsreiseverkehr sich zunehmend erholen werden. Für die Langstrecke habe die Lufthansa ihr Angebot weiter ausgebaut, sie erwartet eine zunehmende Öffnung der Märkte. „Flugreisen nach Nordamerika etwa sollten ab Spätsommer wieder möglich sein und gegen Jahresende schrittweise auch wieder Richtung Asien“, hieß es.

Für drittes Quartal positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet

Entsprechend rechnet die Lufthansa damit, dass sie im laufenden dritten Quartal von Juli bis Ende September „den operativen Mittelabfluss stoppen“ und ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erwirtschaften kann. Im Gesamtjahr erwartet die Lufthansa einen weiteren Anstieg ihres Umsatzes und eine Verringerung ihres Verlusts.

Im zurückliegenden zweiten Quartal von April bis Ende Juni stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich um 70 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Die Airlines des Konzerns transportierten in dem Zeitraum sieben Millionen Fluggäste, das entspricht 18 Prozent des Vorkrisenniveaus. Die Kapazität gemessen an Personenkilometern erreichte laut Lufthansa 29 Prozent des Vorkrisenniveaus. In den ersten sechs Monaten des Jahres lag der Umsatz bei 5,8 Milliarden Euro, das waren 2,5 Milliarden Euro weniger als im ersten Halbjahr 2020. Der Verlust betrug 1,8 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte das Minus 3,6 Milliarden Euro betragen.

Hoffnung auf baldige Reisemöglichkeit in die USA

Lufthansa-Chef Carsten Spohr würdigte die „großen Anstrengungen“ aller „Lufthanseatinnen und Lufthanseaten weltweit“ bei der Senkung der Kosten in allen Bereichen. Dadurch habe die Airline im zweiten Quartal „erstmalig seit Beginn der Pandemie wieder einen positiven Cashflow erwirtschaften“ können. „Dass uns dabei bislang über 30.000 Kolleginnen und Kollegen verlassen haben, schmerzt uns alle, ist aber für die nachhaltige Rettung der über 100.000 verbliebenen Arbeitsplätze unausweichlich.“ Der Konzern sparte damit bisher über 1,1 Milliarden Euro ein. Spohr blickte nach vorn: „Diese einzigartige Krise ist auch eine einzigartige Chance für uns, die Transformation der Lufthansa zu beschleunigen, um unsere globale Führungsrolle zu festigen.“

Die Lufthansa erwartet in naher Zukunft Einreisemöglichkeiten für doppelt geimpfte EU-Bürger in die USA. Entsprechende Verlautbarungen der US-Regierung zu Einreisebedingungen werte er als klares Signal, dass mit hohem Tempo an einem Plan gearbeitet werde, sagte Vorstandschef Spohr. Ein Zeitplan für Reiseerleichterungen liege bisher aber nicht vor. Die Lufthansa plane, dass bis Ende September Geimpfte wieder in die USA einreisen können. Er sei aber hoffnungsvoll, dass dies auch schon früher geschehen könne, meinte er. Die Flüge über den nördlichen Atlantik sind das wichtigste Interkontinental-Geschäft für die Airline.

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