Wirtschaft ABB findet zurück in Wachstumsspur

Zürich. Der Elektronikkonzern ABB, dessen deutsche Landesgesellschaft in Mannheim sitzt und in unserer Region rund 4060 Menschen beschäftigt, findet allmählich wieder in die Wachstumsspur zurück.

Die Schweizer steigerten den Umsatz im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus eigener Kraft um 3 Prozent auf 7,85 Milliarden Dollar (rund 7,33 Milliarden Euro) und erreichten damit die stärkste Zuwachsrate seit Frühjahr 2015. „Wir sehen erste Anzeichen einer Marktstabilisierung in Teilen der Prozessindustrie und auch einige Wachstumssignale in frühzyklischen Geschäften“, zeigte sich Konzernchef Ulrich Spiesshofer gestern optimistischer als zuletzt. Der Gewinn kletterte um 45 Prozent auf 724 Millionen Dollar – allerdings nur, weil der Verkauf des Kabel-Geschäfts an die dänische NKT Cables viel Geld in die Kasse spülte. Seit 2013 kämpft der Zürcher Konzern mit Gegenwind. Denn Förderunternehmen aus der Öl-, Gas- und Bergbaubranche bestellen angesichts niedriger Rohstoffpreise wenig neue Technik. Dazu kommt das geringere Wachstum in vielen Schwellenländern, wo ABB stark vertreten ist. Auch bei Konkurrenten wie Siemens und GE hinterließ der Trend zuletzt Spuren, die Rivalen schnitten aber deutlich besser ab. Als Folge der geopolitischen Unsicherheiten zögern viele ABB-Kunden auch jetzt noch mit größeren Investitionen. In den ersten drei Monaten des Jahres sank der Auftragseingang um 9 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar, vor allem weil der Konzern in China weniger große Orders in der Stromübertragung hereinholen konnte als im Vorjahr. Die von Quartal zu Quartal weniger stark schwankenden kleineren Bestellungen legten dagegen leicht zu, besonders gefragt waren Roboter. ABB-Chef Spiesshofer sieht seinen Konzern auf dem richtigen Weg. „Wir nehmen Fahrt auf, um das Wachstum des Geschäfts anzukurbeln“, erklärte er. An den mittelfristigen Zielen hält er fest. Bis 2020 soll der Umsatz jährlich um 3 bis 6 Prozent zulegen, die operative Rendite soll 11 bis 16 Prozent betragen. |rtr

x