Rheinpfalz Zur Sache: Jungs Fazit nach einem Jahr Fusion

Schon im Gespräch mit der RHEINPFALZ am Mittwochnachmittag zog Verbandsbürgermeister Egbert Jung eine positive Bilanz nach einem Jahr Fusion – nur hie und da ein wenig nachjustieren. Der Bürger spüre die Fusion nicht, da er fast alles in den Bürgerbüros erledigen könne. Der Haushalt dieses und der des nächste Jahres sei ausgeglichen, allerdings seien darin noch die Effekte der Entschuldungshilfe und Hochzeitsprämie enthalten. Finanziell positiv wirke sich auf jeden Fall der Rückgang beim Personal aus, der schneller erfolgt sei als erwartet. Das Gesetz für die Rente mit 63 habe das Ausscheiden von Mitarbeitern beschleunigt. Der anfängliche Wegfall von acht Stellen habe zu Mehrarbeit in der Belegschaft geführt. Dann habe man das Personal wieder um zwei aufgestockt, so dass insgesamt sechs Stellen weggefallen seien – grob gerechnet entspreche das einer Ersparnis von rund 300.000 Euro jährlich, sagte Jung. Dieser Einspareffekt sei für einen Zeitraum von fünf Jahren geplant gewesen. Die Qualität der Verwaltung hat sich Jungs Einschätzung zufolge verbessert. Die Zusammenführung der beiden zuvor eigenständigen Verwaltungen habe dazu geführt, dass Fachbereiche nun doppelt besetzt seien. Es stehe immer ein fachkundiger Mitarbeiter zur Verfügung, auch wenn ein Kollege krank oder im Urlaub sei. Dass dadurch Anträge schneller bearbeitet werden könnten, wollte Jung nicht bestätigen. „Schneller nicht unbedingt“, da die Bearbeitungszeit von der Anzahl der Anträge abhänge – und wenn die gleich oder größer sei, könne es kaum schneller gehen. Dass man ab und an auf Verwaltungstätigkeit verzichten könnte, glaubt Jung nicht. Konkreter Fall: Eine Gemeinde verzichtet bei einem Grundstücksgeschäft auf ihr Vorkaufsrecht. Der Notar benötigt den Stempel der Gemeinde, die Verwaltung ist aber dazwischengeschaltet. Geht das nicht direkt zwischen Notar und Gemeinde ohne die Verwaltung? Laut Jung ist das nicht machbar. Erstens erledige die Verwaltung die Geschäfte der Gemeinde. Im konkreten Fall habe kaum ein Ortsbürgermeister das rechtliche Hintergrundwissen, um etwaige Rechtsfolgen abschätzen zu können. Daher brauche man die Verwaltung als zwischengeschaltete Instanz. Was die Effizienz der Verwaltungsarbeit noch etwas bremse, sei der Umstand, dass noch immer die Post zwischen den beiden Standorten hin- und hergefahren werden müsse. Man sei aber dabei, ein papierloses Datei-Management-System einzuführen – voraussichtlich im Herbst. Ansonsten sei man für Anregungen der Mitarbeiter, wie die Verwaltung effizienter werden könne, stets dankbar. (dgg)

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