Rheinpfalz Zufahrt zum Weihnachtsbaum-Verkauf gesperrt

STEINALBEN. Arno Weißmann hat an der B 270 zwischen Waldfischbach-Burgalben und Steinalben ein Grundstück mit Nadelbäumen. Im Dezember findet hier ein Weihnachtsbaumverkauf statt. Seit Jahren sorgt das für vorweihnachtlichen Unfrieden. Grund: die Verkehrssituation. Die Masterstraßenmeisterei Waldfischbach-Burgalben hat aus Sicherheitsgründen Abfahrten von der B 270, die zu dem Grundstück führen, gesperrt.

Von Waldfischbach-Burgalben kommend ist eine Zufahrt mit Baken und „Durchfahrt verboten“-Schildern dicht gemacht worden. Auf der gegenüberliegenden Seite, wo es eine kleine Bucht gibt, die auch zur Lagerung von Holz genutzt wird, ist die Einfahrt ebenfalls untersagt worden. Die Zufahrt zum Grundstück ist über die reguläre B-270-Abfahrt Steinalben möglich. Hinter der Brücke biegt ein Wirtschaftsweg ab, der im Prinzip parallel zur B 270 zurück zum Grundstück von Weißmann führt. „Der Weg sei nutzbar, aber das hat Auswirkungen auf mein Geschäft. Das ist geringer als in der Vergangenheit. Auch weil der eine oder andere Kunde uns jetzt nicht mehr findet“, ärgert sich Weißmann. Erstmals war am 20. Dezember vergangenen Jahres die Zufahrt komplett gesperrt worden. In diesem Jahr war es bereits nach dem ersten Dezemberwochenende. „Die Situation ist einfach gefährlich“, begründet Wolfgang Heber, Leiter der Masterstraßenmeisterei, die Sperrung. Dass diese erfolge, darüber seien alle Behörden informiert worden, die im vergangenen Jahr die Sperrung als notwendig erachtetet hätten: der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Kaiserslautern, die Kreisverwaltung Südwestpfalz und die Polizei in Waldfischbach-Burgalben. Das Problem aus Sicht der Behörden: Die Weihnachtsbaumkäufer biegen einfach auf das Grundstück ein, überfahren dabei aus Kaiserslautern kommend die durchgezogene Linie, kreuzen die Gegenfahrbahn, die dort zweispurig verläuft. Obwohl bei der Ausfahrt vom Grundstück ein Schild mit Rechtsfahrgebot stand, seien Kunden auch von dort aus über die gesamte Breite der B 270 nach links in Richtung Waldfischbach-Burgalben abgebogen. Das sei extrem gefährlich. „Hier wird mit zweierlei Maß gemessen“, ärgert sich Weißmann. Denn es werde zugleich einem Bauunternehmen die Zufahrt erlaubt: Es führen langsame Lastwagen ein und aus, die zudem die Fahrbahn mehr verschmutzt als seine Weihnachtsbaumkunden. Ihm aber werde die Sondernutzung nicht gestattet. Mit zweierlei Maß werde auch gemessen, weil es entlang der B 270 etliche Abfahrten – Wirtschafts- und Forstwege – gebe, die genutzt würden. Krass sei das Missverhältnis, wenn es um das Aufstellen der Werbetafeln gehe. Da werde unmittelbar an der B 270 riesig groß auf eine Gaststätte im Pfälzerwald hingewiesen und es stünden immer wieder Werbetafeln, weil irgendwo ein Adventsverkauf stattfinde. „Aber das fällt teils nicht mehr in den Bereich der Straßenmeisterei Waldfischbach-Burgalben, es wird also mit mehr Fingerspitzengefühl agiert, und es gibt mehr Spielraum“, ärgert sich Weißmann. Er habe im Oktober noch ein Gespräch mit dem LBM gehabt. Da sei zwar deutlich geworden, dass die Zufahrt nicht genutzt werden dürfe, aber von kompletter Sperrung sei nicht die Rede gewesen. Er habe eigens jemanden verpflichtet, der an den Wochenenden an der Zufahrt dafür sorgen sollte, dass die Autofahrer nicht einfahren. „Und dann wird ohne Absprache einfach komplett zugemacht und auch gleich noch auf der gegenüberliegenden Seite“, bemängelt Weißmann. Er sieht sich schlechter behandelt als andere gewerbliche Anlieger an der B 270. Was die Werbung beziehungsweise Ausschilderung der erlaubten Zufahrt zum Weihnachtsbaumverkauf anbelange, würden ihm Möglichkeiten vorenthalten. Im vergangenen Jahr seien auch einfach Werbetafeln, die ihm gehörten, entfernt und entsorgt worden. Weißmann zeigte das an. Die Rechtslage sei Weißmann mehrfach erläutert worden, sagt Heber. Den Verkehr regeln lassen „können noch nicht mal wir, das ist Sache der Polizei“, erläutert er. Nachdem wieder Werbeschilder gesehen wurden, sei mit dem Bauunternehmen geklärt worden, ab wann dieses nicht mehr zur Sandgrube zufahren müsse. Um Gefahrensituationen zu verhindern, sei danach als einzige Möglichkeit geblieben, die Zufahrt wieder komplett zuzumachen. Darüber seien alle beteiligten Behörden informiert worden. Es lasse sich einfach nicht verhindern, dass Autofahrer, wenn sie die offene Zufahrt sähen, über diese zum Weihnachtsbaumverkauf abbiegen. Das sei sogar geschehen, als Polizei und Straßenmeisterei im vergangenen Jahr dort gestanden hätten, berichtet Heber. In diesem Jahr zieht die Geschichte übrigens neuerlich eine Anzeige nach sich. Die Straßenmeisterei hat angezeigt, dass die Baken kurze Zeit, nachdem sie aufgestellt worden waren, entfernt wurden. Mittlerweile ist wieder gesperrt.

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