Rheinpfalz „Wir sagen nicht Nein zu Bechhofen“

In Bechhofen (Kreis Südwestpfalz) hat es mal wieder rumort: Das in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land an der Grenze zur VG Bruchmühlbach-Miesau gelegene Dorf denkt über einen Wechsel in die Nachbar-VG nach.

„Wir sind in den Gremien der Verbandsgemeinde nicht entsprechend unserer Einwohnerzahl vertreten“, finden die Bechhofer. Das Dorf im nördlichsten Zipfel der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land befinde sich nicht nur geografisch im Abseits. Deshalb gab es kürzlich Gespräche über einen Wechsel in die Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau. Ein Wechsel wäre aber derzeit zu teuer, so ein Bechhofer: Dort sei beispielsweise die VG-Umlage höher. Die Rede ist von 150.000 Euro mehr im Jahr. Dabei sind den Bechhofern die 568.900 Euro, die sie dieses Jahr an die VG Zweibrücken-Land abgeben müssen, schon zu viel. Die Bechhofer klagen zudem, ihr Dorf werde nicht so berücksichtigt, wie es der mit rund 2100 Einwohnern größten Gemeinde von Zweibrücken-Land gebühre. Das sei spürbar, wenn es um finanzielle Unterstützung, aber auch um Posten gehe: Man stelle keinen Beigeordneten, auch in den Gemeindeverbänden von CDU und SPD sei man unterrepräsentiert. Dass Bechhofer mit Vertretern der VG Bruchmühlbach-Miesau über einen Wechsel gesprochen haben, will in Bechhofen niemand bestätigen. Aber Werner Holz, Bürgermeister der VG Bruchmühlbach-Miesau, tut es: „Es gab Informationsgespräche“, sagt er. Das seien aber keine Verhandlungen gewesen, eher informelle Gespräche mit Bechhofer Bürgern verschiedener Parteien. Sollte es jedoch soweit kommen, „dann sagen wir nicht Nein“, so Holz. Er habe den Bechhofern allerdings gesagt, dass solch ein Wechsel „so gut wie aussichtslos“ sei, sagt Holz: Um die Verbandsgemeinde zu wechseln, müsste laut Gesetz neben den Landkreisen Südwestpfalz und Kaiserslautern und der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau auch die abgebende VG Zweibrücken-Land zustimmen. Holz betont, die Initiative sei von Bechhofen ausgegangen. „Es ist keineswegs so, dass wir rumlaufen und Ortsgemeinden sammeln.“ Der VG Bruchmühlbach-Miesau droht bis 2019 eine Zwangsfusion mit Waldmohr und Schönenberg-Kübelberg. Die VG Bruchmühlbach-Miesau hat derzeit rund 10.000 Einwohner; laut Landesregierung ist sie zu klein, um alleine weiter zu bestehen. Mit Bechhofen hätte sie rund 12.100 Einwohner, und 12.000 Einwohner nennt die Landesregierung als Kriterium, um eigenständig zu bleiben. (sbn)

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