Rheinpfalz Wie eine Elwetritsch, nur bunter

Thaleischweiler-Fröschen. Was auf den Laufstegen der Welt gut funktioniert, gibt’s jetzt auch im Pfälzer Wald: Glamour. Dafür sorgen soll Jorge González, der für das Schuhunternehmen Reno wirbt. Und zwar im Gleichschritt, wie die Firma stolz verkündet. Das könnte spannend werden. Zeichneten sich die Schuhe von Jorge bisher doch vor allem durch eines aus – ihre völlige Alltagsuntauglichkeit.

Das lange schwarze Haar keck über die Schulter geworfen und mit einem Strahle-Lächeln, das locker an die 100.000 Watt reichte, stöckelte er 2009 als Juror in Heidi-Klum-Sendung „Germany’s next Topmodel“ (GNTM). Mit seinem quietsch-fröhlichen „Hola Chicas!“ flötete sich der gebürtige Kubaner innerhalb kürzester Zeit in die Herzen der Zuschauer. Jorge, den alle mit Vornamen ansprechen, sollte den Nachwuchsmodels beibringen, in Schuhen mit hohen Absätzen eine gute Figur zu machen. Catwalk-Trainer nennt sich das.

Er selbst trug dabei Stöckelschuhe, die so schwindelerregend hoch waren, dass sich jedem Normalsterblichen allein beim Anblick die Waden verkrampften. Orthopäden brachen wahrscheinlich reihenweise in Tränen aus.

Doch eines verkaufte das Gelegenheitsmodel mit den strapazierfähigen Füßen wie kein zweiter: die Liebe zu Schuhen. Jorge trägt sie nicht nur, er verkörpert sie. Das scheint auch Matthias Händle, der geschäftsführende Gesellschafter von Reno, so zu sehen und macht eine einfache Rechnung auf: „Frauen lieben Schuhe – Jorge liebt Schuhe. Er läuft auf unglaublich hohen Absätzen schillernd durchs Leben und ist der ideale Shoppingbegleiter: Was will Frau mehr?“, fragt er. Also gibt’s ab jetzt ganz viel Fashion und Lifestyle bei Reno – mit Blick auf den Geldbeutel, versteht sich. Unter anderem bewirbt Jorge eine App, die dem Kunden im Geschäft den günstigsten Schuhpreis anzeigen soll. Der gebürtige Kubaner ist übrigens nicht der einzige Modeexot, dem nach GNTM der Sprung in die deutsche Werbung gelang: Sensibelchen Bruce Darnell, das von einem Tränenausbruch zum nächsten wankte, warb nach der Show für Telefone. Und irgendwie passt das Fabelwesen Jorge ja wirklich ganz gut in den Pfälzerwald – so wie die Elwetritsch. Nur dass Jorge noch viel, viel bunter ist.

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