Eisenberg Wenn die Verwaltung zwitschert

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„Man muss auch technisch mit der Zeit gehen“, sagt Bernd Frey, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Eisenberg, „wir sind immer für neue Dinge offen“. Den Schritt ins Internet hat die Verwaltung bereits vor fast 20 Jahren gewagt. Heute ist sie auch in den Sozialen Netzwerken Facebook und Twitter aktiv.

Seit 1997 existiert die Internetseite der Verbandsgemeinde www.eisenberg.de. Sie wurde seitdem bereits dreimal grundlegend verbessert und angepasst. Dort kann man sich über die Bereiche Wirtschaft, Tourismus und Bürgerservice informieren. Laut Frey wird die Internetseite, die von einer Tochterfirma des Gemeinde- und Städtebunds entwickelt wurde, gut besucht. Online können dort auch Formulare ausgefüllt werden, zum Beispiel der Antrag auf ein polizeiliches Führungszeugnis, wodurch sich die Bürger manchen Gang zum Amt sparen können. „Es wurden zwei Mitarbeiter geschult, die die Seite mit Leben füllen“, berichtet Frey weiter. Leider sei das auch sehr zeitaufwendig und manchmal werde etwas übersehen. „Wenn jemandem ein veralteter Beitrag auffällt, freuen wir uns über eine E-Mail und sind auch sonst für Anregungen offen“, betont Frey. Eine eigene Internetseite hat seit wenigen Monaten auch die Eisenberger Energiepartner GmbH (Keep), die unter www.keep-gmbh.de erreichbar ist. Besonders stolz ist Frey auf die Filme, die genau erklären, wie sich der Strompreis zusammensetzt. „Die Filme wurden extra für uns angepasst“, sagt er. Jede der Strompreisumlagen wird in einem Kurzfilm von ein bis zwei Minuten leicht verständlich erläutert. Auf unterhaltsame Weise werden unter anderem auch die Konzessionsabgabe, die Stromsteuer und das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz erklärt. „Die Bilder sind auch sehr gut geworden“, freut sich Frey. Der Bürger kann auch Anmeldung, Abmeldung, Ummeldung der Stromversorgung und weiteres vom Computer aus erledigen. Man füllt die Formulare aus und muss diese dann unterschrieben per Post an Keep zurücksenden. Seit knapp drei Jahren können Bürger die Mängelmelder-App nutzen, um auf Missstände in der Verbandsgemeinde Eisenberg aufmerksam zu machen. Auch sie werde von den Bürgern angenommen. „Wir müssen die App allerdings immer wieder ins Gedächtnis der Bürger rufen“, sagt Frey. „Im Abstand von drei Monaten wird im Amtsblatt für die App geworben, dann bekommen wir wieder mehr Anzeigen.“ Die Hinweise von Bürgern – beispielsweise zu Schlaglöchern oder defekte Straßenlaternen – landen direkt im Vorzimmer von Bernd Frey bei Melanie Fräde. Fräde leitet die Information dann an den zuständigen Arbeiter weiter. Der Bürger, von dem der Hinweis kam, bekommt eine E-Mail zugesandt, sobald der Mangel beseitigt ist. „In der Regel passiert das innerhalb von 24 Stunden“, sagt Frey. Die App gibt es für Apple und Android-Smartphones zum kostenlosen Download. Aktiv ist die VG Eisenberg auch in den Sozialen Netzwerken: bei Facebook mit drei verschiedenen Profilen sowie bei Twitter. Die Verbandsgemeinde Eisenberg war schon früher in sozialen Netzwerken aktiv. „Die Wer-kennt-wen-Gruppe ,Besser VG-Eisenberg’ wurde damals schon sehr gut angenommen“, erinnert sich Frey. „Es wurden viele Anregungen geliefert. Leider starb die Gruppe mit der Abschaltung von Wer-kennt-wen im September 2014“. Wer sich heute über Aktuelles aus dem Rathaus in sozialen Netzwerken informieren möchte, kann bei Facebook die Seite von Bürgermeister Frey ansteuern. „Es muss immer eine Person dahinterstehen“, berichtet Bernd Frey. Deshalb sei es leichter, unter dem eigenen Namen statt als Verbandsgemeinde zu agieren. Ein zweites Facebook-Profil, über das die Verwaltung aktiv ist, gehört Fachbereichsleiter Jürgen Stutzenberger. „Sogar Prominente wie Gustav Herzog und Eveline Lemke sind mit mir und der VG Eisenberg bei Facebook befreundet“, sagt Stutzenberger. Die VG ist außerdem als „Wahrzeichen“ Verbandsgemeinde Eisenberg mit einem Profil bei Facebook vertreten. Um die eigenständige Seite der Verbandsgemeinde kümmert sich eine geschulte Mitarbeiterin. Alle drei Profile haben den Eingang des Rathauses als Hintergrundbild. Bei den drei Facebook-Konten findet man aktuelle Ereignisse rund um die Verbandsgemeinde. So wurden zum Beispiel im Dezember 2015 die Auszeichnung als Fairtrade-Verbandsgemeinde, eine Spendenaktion des Gesang- und Musikrings, die Weihnachtsmärkte und das Projekt „Digitale Dörfer“ bei Facebook publiziert. „Es muss sich ständig gekümmert werden, sonst ist der Imageverlust zu groß“, weiß Stutzenberger. Auch ein Twitter-Profil mit über 100 Followern ist mit dem Facebook-Zugang von Jürgen Stutzenberger verbunden. Somit werden alle getwitterten Nachrichten gleichzeitig bei Facebook veröffentlicht. Das Twitter-Profil wurde von Stutzenberger Ende 2013 eingerichtet, um Nachrichten aus seinem Fachbereich zu senden. Seit Beginn wurden über 400 Tweets abgesetzt. „Man erreicht schnell die große Masse, wenn der Tweet geteilt wird“, lobt Stutzenberger diese Plattform. „Am besten, man veröffentlicht immer ein Bild dazu“, weiß Stutzenberger zu berichten, „das mögen die Leute sehr gerne“. Das Schwimmbad Eisenberg twittert unter dem Namen VG Eisenberg die Schwimmbadöffnungszeiten. Dieser Zugang wird auch auf der Startseite der Internetseite www.eisenberg.de beworben. 70 Personen haben sich für diesen Dienst angemeldet. In der Nebensaison ruht dieser Zugang. (annk)

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