Rheinpfalz Wanderer kommen ins Schwitzen

80 Wanderer nahmen am Sonntag die „Trulber Sandhasentour“ in Angriff.
80 Wanderer nahmen am Sonntag die »Trulber Sandhasentour« in Angriff.

„Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.“ Mit diesem Zitat des früheren Bundespräsidenten Theodor Heuss begrüßte Trulbens Ortsbürgermeister Jürgen Noll am Sonntagvormittag auf dem Festplatz vor der Trualbhalle rund 80 Gäste zum vierten Wandertag der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land. Mit ihnen machte sich Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach auf zur ersten offiziellen Wanderung auf der elf Kilometer langen Sandhasentour um Trulben.

Die „Trulber Sandhasentour“ ist ein weiterer Wanderweg in der Urlaubsregion Pirmasens-Land, die laut Noll die touristische Weiterentwicklung der Verbandsgemeinde widerspiegelt. Zum Teil führt die Strecke über bestehende Wege, teils über Wege und Pfade, die von den Trulber Bürgern Elwin, Ernst und Hans Kupper vor einiger Zeit angelegt wurden. Die Wege wurden laut Noll über wenige neu geschaffene Passagen miteinander verbunden. Beim Anlegen der Sandhasentour sei Noll Triebfeder und Motor zugleich gewesen, lobte Bürgermeisterin Seebach. Nur dank Nolls Engagement, Gemeindearbeiter Michael Pfeifer sowie Mitglieder der Dorfgemeinschaft und freiwilligen Helfern konnte die neue Tour verwirklicht werden. „Es ist eine tolle Region, in der wir leben und in der wir unseren Beitrag leisten möchten, hier den Tourismus zu beflügeln, damit insbesondere junge Menschen aus Deutschland und über die Grenze hinweg die Gegend erkunden und schätzen lernen“, sagte Noll in seiner Begrüßung. Angeführt vom Ortsbürgermeister ging es dann bei hohen Temperaturen und Schwüle mit leichter Verspätung los. Rasch verstanden vor allem die Teilnehmer im fortgeschrittenen Alter, warum Noll in seiner Begrüßung besonders auf junge Besucher abgezielt hatte. Denn für ältere Wanderer stellt das Profil der Strecke mit dem ständigen Auf und Ab doch eine Herausforderung dar. Zunächst ging es über den Bordelberg hinauf durch den Eichenwald zur Wendelinuskapelle. Am Ungernickels Felsen vorbei kam die Gruppe zurück ins Tal, um danach hoch auf den Franzosenkopf und zur Trualbquelle zu wandern. Durchs Große Tälchen und das Ungertal führte die Tour am neuen Insektenhotel vorbei zurück nach Trulben. Nach sieben Kilometern machte rund die Hälfte die Teilnehmer von der Möglichkeit Gebrauch, die Wanderung zu beenden und ab dem Maibaum zurück zur Trualbhalle zu gehen. Insbesondere die jüngeren Wanderer nahmen dann die Strecke über den Krappenfelsen, weiter durch das Finsterbachtal zum ehemaligen Steinbruch Groh bei Vinningen und nach Querung des Meisenbachtals über die Anhöhe beim Kirchberg zurück zum Endpunkt beim Festplatz in Angriff. Für sie war laut Seebach, die sich als „wandernde Bürgermeisterin“ einen Namen gemacht hat, die bei hohen Temperaturen „herausfordernde Tour“ nach rund vier Stunden beendet. Unterwegs unterhielten Vera Ulrich aus Pirmasens und ihr Team der Südwestpfalz Gästeführer die Wanderer an drei Stationen mit Szenen aus der Geschichte. Wer aufmerksam zuhörte, zu jeder Szene eine Frage richtig beantwortete und letztlich noch etwas Losglück hatte, konnte etwas gewinnen. Mit der ersten Szene an der Wendelinuskapelle entführten Ulrich, Patrick Liebel aus Pirmasens sowie Ellen Cabrera aus Spirkelbach die Wanderer zurück ins beginnende 19. Jahrhundert. Auf dem Krappenfelsen stellten sie Not und Elend unter der bayrischen Regierung im Jahr 1817 dar. Und bei der dritten Szene im Steinbruch war es dann Liebel allein, der über die Evakuierung der roten Zone im Bereich des Westwalls während des Zweiten Weltkrieges berichtete. Unter einem schützenden Zelt und Sonnenschirmen vor der Trualbhalle ließen sich die Wanderer anschließend von der Dorfgemeinschaft bewirten. Dazu spielte zwei Stunden der Musikverein Trulben unter seinem musikalischen Leiter Frank Serwe auf. Und auch die Sieger des Gewinnspiels wurden ausgelost: Hermann Braun aus Vinningen, Hubert Maus aus Trulben und Renate Hector, die Wanderwartin des Eppenbrunner Pfälzerwald-Vereins. Das Losglück habe die Richtigen getroffen, urteilte Silvia Seebach. Denn allesamt seien mit unterwegs gewesen. Bei einer ersten Bilanz zeigte sich Seebach äußerst zufrieden mit dem Ablauf des Tages. Sie dankte allen, die sich in Planung, Gestaltung und Durchführung eingebracht hatten. Mit dabei war auch Stefan Thomas, seit vergangenem Jahr für den Tourismus in der VG Pirmasens-Land zuständig. Er zeigte sich erfreut über den gelungenen Einstieg in das neue Wanderangebot. Lohn für die harte Arbeit des Tages waren für Trulbens Bürgermeister Jürgen Noll die zahlreichen zufriedenen und überraschten Gesichter der Wanderer ob der schönen Natur rund um Trulben.

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