Rheinpfalz Wahrzeichen mit langen Löffeln

Mittlerweile ist er in unserem Landkreis sehr selten geworden. Die Rede ist vom Feldhasen. Die Tiere sind scheu, schnell und dank ihrer langen Ohren unverkennbar. Außerdem haben sie als „Osterhase“ Karriere gemacht und sind – oft aus Schokolade – ein unverzichtbares Symbol des Osterfests.

Doch abgesehen von der Form der Schokofiguren hat der Feldhase nicht viel mit dem allgegenwertigen Ostersymbol zu tun. Schließlich legt er auch nicht die bunten Eier, die ihr in euren Nestern gefunden habt. „Feldhasen gehören zu den Säugetieren“, sagt Kreisjagdmeister Bernd Klinck. Und wie ihre kleineren Artgenossen, die Wildkaninchen, sind die Feldhasen nicht mit den Nagetieren verwandt. Die Feldhasen fühlen sich in offenen Landschaften, zum Beispiel in lichten Wäldern, auf Wiesen, Äckern und Feldern besonders wohl. „Aber sie brauchen Büsche, Hecken oder eben den Wald, um sich zu verstecken“, sagt Klinck. Doch gerade diese Vorliebe für Felder und Äcker ist mit ein Grund, dass sich in unserem Landkreis nur noch vereinzelt Feldhasen aufhalten. „Viele Tiere werden kaum älter als ein Jahr“, sagt der Kreisjagdmeister – mit ganz viel Glück können sie aber bis zu zwölf Jahre alt werden. Ein großer Unterschied zu den Wildkaninchen ist die Größe. Vom Kopf bis zum Po können die Feldhasen zwischen 42 und 68 Zentimeter lang sein. „Hinzu kommen die Ohren von bis zu 13 Zentimetern – das ist das Markenzeichen der Tiere“, sagt Klinck lachend. Die Ohren werden auch Löffel genannt. Typisch sind aber auch die kräftigen Hinterbeine und die langen Hinterfüße, die ebenfalls bis zu 18 Zentimeter lang werden können. Kreisjagdmeister Klinck erklärt: „Feldhasen bringen zwischen dreieinhalb und sieben Kilogramm auf die Waage.“ Die Ernährung von Feldhasen beschränkt sich rein auf Pflanzen und reicht von Kräutern, Gräsern und Getreide bis hin zu Feldfrüchten, Knospen oder Rinde. Feldhasen haben ein langes Fell aus sogenannten Woll- und Deckhaaren. Es ist gelblich grau bis ockerbraun oder braunrot, manchmal aber auch schwarz gesprenkelt. Das Fell der Beine ist hellbraun, die Ohren in der Regel grau gefärbt. „An der Spitze der Löffel ist oft auch ein kleiner, dreieckiger, schwarzer Fleck“, sagt Bernd Klinck. Und der Schwanz – auch Blume genannt – ist oben schwarz und unten weiß. Zu den natürlichen Feinden des Feldhasen gehören der Fuchs oder der Marder. Wird ein Hase von einem Raubtier entdeckt, helfen bei älteren Tieren weite Sprünge sowie schnelle Haken auf der Flucht. Doch große Gefahr droht den Tieren auch durch die nasskalte Witterung, schneereiche Winter sowie der Straßenverkehr und eine stark ausgeprägte Landwirtschaft, so Klinck. (hlr)

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