Rheinpfalz Verletzungspech bleibt FCK treu

Der 'Sechser', der heute verletzt ausfällt: Ariel Borysiuk, links Herthas Ronny. Foto: Kunz-Moray

Es ist ein bisschen wie die Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen: Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern will heute (20.30 Uhr) im DFB-Pokalspiel beim Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern München ”versuchen, das Unmögliche möglich zu machen”, wie FCK-Trainer Franco Foda das Streben nach der Sensation umschreibt.

Ein Sieg der Lauterer heute Abend in der ausverkauften Münchner Arena wäre ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk für den FCK-Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz.

Der zweimalige Bundesliga-Torschützenkönig und Europameister von 1996 feierte gestern in der VIP-Ebene 1900 des Fritz-Walter-Stadions auch mit viel Polit- und Fußball-Prominenz, darunter DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, seinen 50., zu dem auch die aktuelle FCK-Mannschaft dem Chef gratulierte. Kapitän Albert Bunjaku, der heute wegen eines Muskelfaserrisses im Adduktorenbereich fehlt, hielt eine kurze Rede. Und Stimmungskanone Mohamadou Idrissou stimmte das ”Happy Birthday” an. Zusammen mit den Geschäftsstellen-Mitarbeitern schenkte das Team dem Boss eine DVD mit allen seinen 179 Bundesliga-Toren und legendären Fernsehauftritten des Ex-Profis und ehemaligen Trainers.

Die Zweitliga-Truppe der Roten Teufel kam gestern um kurz nach zwölf vor der Abfahrt nach München zum feierlichen Empfang. Rund eine Stunde zuvor musste Mittelfeldspieler Ariel Borysiuk auf Übungsplatz vier das Training abbrechen - er erlitt gestern Vormittag einen leichten Muskelfaserriss und fällt für das heutige Pokal-Zweitrundenspiel aus. Das Verletzungspech bleibt den Lauterern also treu. Der umsichtige Borysiuk mit seinen Zweikampfqualitäten auf der Sechser-Position hätte dem Außenseiter heute in der Arena sehr helfen können. Weil Pierre De Wit noch Trainingsrückstand hat, sind Denis Linsmayer und der von einem Muskelfaserriss genesene Mimoun Azaouagh erste Anwärter auf die Position neben Steven Zellner, dem zweiten etwas defensiveren Mittelfeldspieler. Auch Enis Hajri hat diese Rolle im Training schon ausgefüllt.

Im zentralen offensiven Mittelfeld kann Alexander Baumjohann heute beruhigt aufspielen: Am Montag kam Milena Emilia zur Welt, die zweite Tochter des 25-Jährigen. Die Partie in München ist für Baumjohann eine Reise in die Vergangenheit. Er absolvierte in der Hinrunde 2009/2010 drei Bundesligaspiele für den FCB.

FCK-Coach Foda hat seinen Schützlingen immer wieder eingetrichtert, dass sie trotz der großen Namen ihrer Gegenspieler heute versuchen sollen, mutig und frech aufzutreten. ”Und wenn wir den Ball kriegen”, rief Foda wiederholt über den Trainingsplatz, ”dürfen wir nicht hektisch werden. Wir müssen den Ball halten und probieren, unser Spiel aufzuziehen.”

Das würde auch Vereinschef Stefan Kuntz nur allzu gerne sehen. Zum Geburtstag wünschte der 46 Jahre alte Foda seinem früheren Mannschaftskameraden aber vor allem, ”dass wir zusammen auch den 100. feiern, das wäre doch noch viel, viel schöner als ein Sieg bei Bayern München”. (osp)

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