Rheinpfalz Umgestalteter Stummplatz in Neunkirchen wiedereröffnet

An heißen Tagen ist das hier genau das Richtige: Wasserspiele im Neunkircher Stadtkern.  Foto: Moschel
An heißen Tagen ist das hier genau das Richtige: Wasserspiele im Neunkircher Stadtkern.

Zwei Tage vor dem Stadtfest „Bliestage“ wurde am Dienstag vor dem Saarpark-Center der umgestaltete Stummplatz wiedereröffnet. Passend zur Affenhitze verheißen 15 Wasserfontänen Abkühlung.

„Sie dürfen gern etwas näher kommen“, versuchte Oberbürgermeister Jürgen Fried (SPD) den Zuschauern am Dienstagmittag die Angst vor den Wasserstrahlen zu nehmen, die sich gleich in die Höhe ergießen würden. Wo seit 1989 ein wenig ansehnlicher – und oftmals nicht funktionierender – Brunnen inmitten des Stummplatzes stand, dominiert seit Dienstag nun ein elf Meter langes und ebenso breites Karree aus weißem Granit die Szenerie. „Das Wasser, das hier jetzt aus dem Boden sprudelt, soll dem Platz eine lebendige Atmosphäre verleihen“, argumentierte der Oberbürgermeister. Dadurch, dass die Fontänen in unterschiedlichen Intervallen und Höhen spritzten, entstehe „ein sehr abwechslungsreiches Wasserspiel“, befand Fried. Eine der 15 Düsen, die bei Dunkelheit farbig illuminiert werden können, jage das kühle Nass sogar bis zu zehn Meter in die Höhe.

Automatischer Windmesser

Teil des Gesamtprojekts war der Einbau eines automatischen Windmessers: „Bei starkem Wind vermindert und reguliert dieses Gerät automatisch die Höhe der Fontänen“, erklärte Fried. „So muss kein Besucher der umgebenden Straßencafés befürchten, dass ihm ein Wasserstrahl ins Gesicht wehen könnte.“ Falls nötig, drehe der Windmesser dem Spritzwasser auch mal komplett den Hahn ab.

„Bei Veranstaltungen auf dem Stummplatz hatte uns früher immer der Brunnen im Weg gestanden“, erinnerte Markus Müller, Geschäftsführer der Kulturgesellschaft Neunkirchen, gegenüber der RHEINPFALZ an ein leidiges Logistik-Problem, das nun Vergangenheit sei. Große Bierzelte habe man hier bislang nicht aufstellen können. „Jetzt können wir bei den Bliestagen ab Freitag die gesamte Platzfläche nutzen“, erläuterte Müller, dass sich die Wasserfontänen bei Bedarf abstellen ließen. Neuerdings sei der Stummplatz nicht mehr abschüssig, sodass man für Festzelte und Verkaufsstände mehr Fläche verfügbar habe.

Inklusive Planungskosten hat die Umgestaltung des Stummplatzes mit etwa 660.000 Euro zu Buche geschlagen. 90 Prozent dieser Kosten werden der Stadt Neunkirchen über Fördermittel vom Bund zurückerstattet.

Ist das Neunkircher Stadtfest „Bliestage“ am Montagmorgen beendet, soll der Stummplatz durch das Aufstellen von zwölf Betonquadern mit hölzernen Sitzflächen komplettiert werden. „Diese mobilen, variablen Sitzgelegenheiten lassen sich bei Bedarf jederzeit wegräumen“, beschreibt Fried das Konzept, das der Neunkircher Innenstadt ein zusätzliches Stück Lebensqualität verleihen soll.

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