Rheinpfalz TuSler weiter ungeschlagen

„Marco Kettenring (links) beobachtet bei „Schlag den TuSler“ in Leimen, wie sein Teamkollege Nico Kneis mit dem Ball umgeht, rec
"Marco Kettenring (links) beobachtet bei "Schlag den TuSler" in Leimen, wie sein Teamkollege Nico Kneis mit dem Ball umgeht, rechts Niklas Bohne (vorne) und Timo Kleber. In der Mitte Organisator Ronnie Gütermann.

Es war einfach nur klasse, was der TuS Leimen, den am Freitagabend Ronnie Gütermann repräsentierte, über fünfeinhalb Stunden im und um das Sportheim bei der Veranstaltung „Schlag den TuSler“ geboten hat. Angelehnt an die Fernsehshow „Schlag den Raab“ lieferten sich die für den TuS Leimen kickenden Nico Kneis (23) und Marco Kettenring (24) 15 spannende, kurzweilige, teils spektakuläre Duelle mit Gegnern, die jeweils vor einem Spiel ausgelost wurden. Es war die sechste Veranstaltung dieser Art und gewonnen haben zum sechsten Mal die TuSler. Aber es war viel knapper, als es letztlich das Endergebnis von 83:37 vermuten lässt.

18.50 Uhr: Es geht nach der Begrüßung und einem, mit heißen Beats unterlegten Videorückblick im Sportheim unter freien Himmel los. Drei Spiele in Folge. Geschick ist gefragt, denn es gilt, unter freiem Himmel Frisbee-Scheiben in einem Korb unterzubringen. Es gibt verschiedene Entfernungen, verschiedene Scheiben, die auch mal doppelt zählen und einen gefühlvoll werfenden Markus Braun, der Marco Kettenring bezwingt: Stand 0:3. 19.05 Uhr: Mit einem kleinen Vollgummiball wird aus ständig größerer Entfernung auf zwei schräg liegende Tischgarnituren geworfen. Der abprallende Ball muss aufgefangen werden. Erst dann darf die nächste Stufe in Angriff genommen werden. Nico Kneis liegt permanent im Rückstand. TuS-Goalgetter Jacek Slawomir Zieciak hat Matchball, vergibt ihn und Kneis holt doch noch die sieben Spielpunkte. Stand 7:3. 19.15 Uhr: 48 Felder, 16 Bälle, vier Spieler und viel Gefühl im Fußgelenk sind nötig, um Bälle genau dorthin zu chippen, wo sie Punkte bringen. Vor allem taktisches Kalkül bestimmt das dritte Freiluftspiel, das zwölf Punkte zählt. Niklas Bohne und Timo Kleber gewinnen die Auseinandersetzung gegen die TuSler. Stand 7:15. 19.35 Uhr: Im proppenvollen Sportheim – rund 80 Besucher haben sich bei freiem Eintritt eingefunden – geht es mit dem Marienkäferspiel weiter. Aus einem aufgeschnittenen halben Ball, in dem etliche kleine gelbe Hüllen von Überraschungseiern liegen, die wiederum Zettel mit Namen beinhalten, wird jeweils der Gegner von Nico Kneis und „Kette“, wie Marco Kettenring genannt wird, gezogen. TuS-Co-Trainer Marc Dully tritt gegen Kneis an, als auf der großen Leinwand im Sportheim für jeweils acht Sekunden sechs Marienkäfer zu sehen sind, die eine unterschiedliche Anzahl von Punkten auf dem Rücken haben. Die Maikäfer sind zum Teil auch noch durch herumfliegende Blätter verdeckt. Mathematik und ein guter Überblick sind hier gefragt. Letztlich setzt sich der Maschinenbaustudent Kneis knapp gegen Dully durch. Stand 8:15. 19.50 Uhr: Florian Neger gewinnt mit verbundenen Augen das Wasserschätzspiel gegen Kettenring. Stand 8:17. 20 Uhr: „Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen. Rahn schießt. Tor, Tor, Tor“. Wer hat das gesagt?, lautet eine der insgesamt 26 Fragen des nächsten Spiels, zu dem TuS-Trainer Jochen Hartmann aus dem Überraschungsei gezogen wird. Es ist dies noch eine der einfacheren Fragen mit Herbert Zimmermann als Antwort. Richtig leicht ist jedoch kein einziges der insgesamt 15 Spiele. Das Niveau ist hoch, auch das der Technik. Gütermann, der durch das Programm führt, liefert eine geniale Leistung ab. Kneis schlägt seinen Coach dann mit 7:6. Stand: 12:17. Rasant vergeht die Zeit im Leimener Sportheim. Filmmusik muss geraten werden bei Gütermanns Lieblingsspiel, dann die Namen von Ehepartnern (Glööckler und Dieter Schroth oder George und Amal Clooney). Dann löst Benjamin Petersen im grünen Frack Gütermann als Moderator für ein Spiel ab. Fehler sind in vier Suchbildern zu finden oder die Wappen der Bundesländer zu erkennen. Alle Spiele sind äußerst interessant. Phänomenal und mit vielen bissigen Kommentaren bedacht wird die Leistung von Tim Gerlach, der in einem Spiel alle 16 Burger einer bekannten Fastfoodkette nennen kann. Grandios schließlich die Leistung von Christopher Ludy, der meisterlich kleine Gummiringe aus 180 Zentimeter Entfernung an kleine Haken wirft. Nur knapp geschlagen holt Alexander Blum keine Punkte, als es gilt, immer wieder aufleuchtende, an der Wand befestigte Lichter durch Berührung wieder auszumachen. 12:28 Punkte liegen die TuSler hinten. Deren erste Niederlage scheint sich anzubahnen. Doch dann zieht Nico Kneis und der mit einem verschluckten Clown spielende Marco Kettenring einen fulminanten Endspurt an. Sie gewinnen die letzten fünf, mächtig Punkte bringenden Spiele und schließlich mit insgesamt 83:37 Punkten, wobei sie die letzten beiden Spiele nur sehr knapp für sich entscheiden. Kurz vor Mitternacht ist die sechste Show – ohne Werbepause und ohne dass es ein Auto zu gewinnen gegeben hätte – zu Ende. Es könnte doch noch eine siebte Show geben, obwohl Gütermann angekündigt hatte, dies zum letzten Mal zu veranstalten. Der Ideengeber, Regisseur, Techniker und Moderator will nicht mehr die Zeit investieren, monatelang die rund fünfstündige Show vorzubereiten. Christoph Sommer und Marc Dully ließen allerdings anklingen, die Organisation übernehmen zu wollen – mit Gütermanns Hilfe. Nico Kneis hat es, wie wohl allen Gästen und Teilnehmern, „viel Spaß gemacht“. Auch die Kasse des TuS ist gefüllt und der Zusammenhalt im Verein gestärkt worden. Es gibt nur Gewinner bei der Veranstaltung, dank Ronnie Gütermann, der fünf Stunden konzentriert arbeiten musste, ohne es so aussehen zu lassen.

x