Rheinpfalz TU-Präsident poltert gegen Uni-Fusion

Der Präsident der Technischen Uni Kaiserslautern hat in der vergangenen Woche einen Brief an die Mainzer Landtagsabgeordneten geschickt. Tenor: Die Fusion mit Landau wird so, wie sie geplant ist, nicht funktionieren. Ein großes Thema: Das liebe Geld. Reicht es?

Der Brief, den der Präsident der Technischen Uni Kaiserslautern (TUK) an die Mainzer Landtagsabgeordneten geschickt hat, ist geharnischt. In dem dreiseitigen Schreiben spricht Schmidt von dem Eindruck, dass vom Land eine rein verwaltungstechnische Zusammenführung der TUK mit dem Landauer Uni-Standort der Uni Koblenz-Landau (KOLD) angestrebt sei. Die Fusion sei nicht durch hochschulpolitische Ziele in Forschung und Lehre begründet, sie fasse keine Entwicklungspotenziale ins Auge und sie solle im Wesentlichen mit den existierenden Ressourcen der beiden Unis umgesetzt werden. Dies werde, so Schmidt weiter, zu einer nachhaltigen Schwächung der beiden Unis führen. Damit stünde die Fusion im krassen Widerspruch zu den Bekundungen, die Unis stärken zu wollen. Ein großes Thema für den Präsidenten ist die Finanzierung der Zusammenlegung. „Universitätsfusionen sind kosten- und personalintensiv“, konstatiert Schmidt. In einem internen Papier kamen die Lauterer auf direkte Kosten von über 70 Millionen Euro. „Sollte einem so aufwendigen Transformationsprozess nicht eine realistische Kostenschätzung vorgelagert werden?“, fragt Schmidt. KOLD kenne das Lauterer Papier nicht und könne sich zu der Summe nicht äußern. Aber: Die Überlegung zu den direkten Kosten des Ministeriums sind auch aus Sicht der Landauer „viel zu niedrig angesetzt“, heißt es in einer Stellungnahme der Doppel-Uni. Landauer Wissenschaftler stimmen ihrer Verwaltung zu. Einer dröselt das Problem auf. Zusätzlich zur normalen Arbeit in Forschung und Lehre werde von ihm und seinen Kollegen nun erwartet, ein Konzept für eine Zusammenarbeit seines Fachbereichs mit der TUK zu erstellen – kostenlos und ohne Überstundenerfassung. Er hat einen befristeten Vertrag, deshalb soll sein Name nicht genannt werden. Die KOLD-Verwaltung wehrt sich gegen die Behauptung Schmidts, die Doppel-Uni sei auch an Leitungsproblemen gescheitert. Richtig ist das nicht, betont die Koblenz-Landauer Führung. „Wenn an der TUK missverständlich ,Governance-Probleme’ als Grund für die Trennungsentscheidung von Koblenz und Landau benannt werden, dann entspricht diese Analyse nicht den Schlussfolgerungen der Expertenkommission oder den bekannten Begründungen aus der Landespolitik“, heißt es aus Mainz. Generell sehen die Vertreter der Uni KOLD die Fusion positiver als ihre Westpfälzer Kollegen. Landau habe ein großes Interesse an einer gelungenen Fusion, schreibt die Uni.

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