Rheinpfalz Sprungbrett für außergewöhnliche Karrieren

Vernetzt mit der Hotellerie und Gastronomie in der Tourismusregion Pfalz, bildet die Hotelfachschule Südliche Weinstraße in Edenkoben ihre Teilnehmer für ein nationales sowie internationales Hotelmanagement aus. Und das seit 25 Jahren.

Zwei Beispiele, wie die in der Berufsbildenden Schule (BBS) integrierte Hotelfachschule als Sprungbrett für außergewöhnliche Karrieren genutzt wurden, sind Felix Kessel und Manuel Rilk. Der eine machte im Kempinski Hotel in Yinchuan (China) und dann im Palace Kempinski Djibouti in Afrika von sich reden, der andere im Park Hyatt in Hamburg und im Adlon Kempinski in Berlin. Das Rüstzeug erwarben sie sich in dem 1993 unter dem Motto „Die Region ist unsere Stärke – wir stärken die Region“ aus der Taufe gehobenen Ausbildungsgang. Treibende Kraft waren der damalige Landrat Gerhard Weber und die Studiendirektorin Cornelia Füge. „Unsere Aufgabe besteht darin, unseren Absolventen Karrierechancen auf Führungspositionen zu eröffnen. Unsere Stärke ist die Verbindung von Managementtheorien mit der Praxis der Hotellerie“, sagte einmal der BBS-Leiter Helmut Schweder. Als Motto gilt nach wie vor: Think global, study local. Frei übersetzt: Global denken und lokal studieren. Bei Studienreisen, unter anderem nach Dubai, New York oder Hongkong, sowie bei internationalen Praktika haben die Absolventen die Gelegenheit, ihren Horizont zu erweitern. Insgesamt stehen drei Bildungsgänge in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie zur Auswahl: Fachschule für Hotelbetriebswirtschaft, Höhere Berufsfachschule für Hotelmanagement sowie Duale Berufsausbildung im Beruf Koch/Köchin. Sowohl aus der Region als auch aus ganz Deutschland und dem Ausland kommen die Schüler. Auch Studiendirektor Hans-Joachim Bethge, der nach 22 Jahren nun in Ruhestand geht, ist stolz auf die kleine Hotelfachschule, vor allem wegen der optimalen Lernbedingungen, kleinen Seminargruppe und Workshops. „Wir befähigen zur Existenzgründung und fördern die Karriere. Wir analysieren die Probleme des Mittelstands und die Strategien der Hotelkonzerne. Unsere Kernkompetenzen liegen in der betriebswirtschaftlichen Analyse, der Hotelorganisation und der Vermarktung ihrer Leistung“, unterstreicht der langjährige Koordinator. Wer in Edenkoben die Schulbank drückt, der sieht sich auch schon einmal in die Rolle des Weinbotschafters versetzt. Dann nämlich, wenn die Studierenden nach Exkursionen und Seminaren, unter anderem mit dem Weinbauamt, den Pfälzer Wein kennen und schätzen lernen – und dann bei besonderen Anlässen als passende Begleiter der lukullischen Note präsentieren. Ein Meilenstein auf dem Weg zu einem Kompetenzzentrum für die Gastronomie wurde im Jahr 2010 gesetzt, als die Ausbildung von Köchen mit ins Angebot genommen werden konnte. Ab diesem Zeitpunkt mussten die Auszubildenden aus der Südpfalz nicht mehr den weiten Weg zum bis dahin einzigen Schuldstandort in Ludwigshafen in Kauf nehmen. Ein ausgetüftelter Unterrichtsplan sorgt dafür, dass die jungen Frauen und Männer zu Saison-Hochzeiten ihren Betrieben helfen können. Die Zusammenarbeit mit einheimischen Experten ermöglichte es zudem, dass die Azubis das fachgerechte Zerlegen von Wild, die italienische Gourmetküche oder Patessier-Künste erlernen. Auch der betriebswirtschaftliche und fachgerechte Umgang mit Fisch steht auf der Tagesordnung. Der Umbau zu einer Profiküche kam da Lehrern wie Schülern gerade recht.