Rheinpfalz Sechs Nationen im sportlichen Miteinander

Entspannte Atmosphäre in Schindhard: Beim „Pfälzer Kubb Open“ brauchen sie keinen Schiedsrichter. Knifflige Situationen regeln d
Entspannte Atmosphäre in Schindhard: Beim »Pfälzer Kubb Open« brauchen sie keinen Schiedsrichter. Knifflige Situationen regeln die Spieler unter sich. Und das auch über verschiedene Nationalitäten hinweg.

SCHINDHARD: Siebtes „Pfälzer Kubb Open“-Turnier des Hägar-Clubs– 280 Teilnehmer in 80 Mannschaften treten im „Wikinger-Schach“ an

280 Teilnehmer in 80 Mannschaften trafen sich am Samstag auf dem Schindharder Sportplatz und kämpften um den Sieg bei den siebten „Pfälzer Kubb Open“. Ausgerichtet wird dieses internationale Turnier vom 1. Hägar-Club Schindhard. In einem spannenden Finale gewannen zum fünften Mal in Folge die „Kubb’Ings“ aus Rostock das Turnier, das international besetzt war. Den Pfalzmeister-Titel mit dem Wanderpokal holte sich das „Team WDW“ aus Ruppertsweiler. Die Sonne strahlte herrlich vom Himmel als Verbandsbürgermeister Michael Zwick am Samstagmorgen das internationale Turnier „Pfälzer Kubb Open“ eröffnete. In seiner kurzen Begrüßung lobte er den Verein nicht nur für seine hervorragende Turnierorganisation, er betonte auch das soziale Engagement des Vereins innerhalb der Verbandsgemeinde. So war der Hägar-Club bei der Eröffnung der Wanderarena im letzten Jahr sehr aktiv dabei. Das emsige Treiben auf dem Sportplatz gefiel dem VG-Chef so, dass er seine aktive Teilnahme beim nächsten Turnier in Aussicht stellte. Komplett anwesend war auch die Vorstandschaft des seit 2014 bestehenden Deutschen Kubb-Bunds. Vorangemeldet waren 75 Mannschaften, fünf kamen am Turniertag noch dazu. Teilnehmer aus sechs Nationen waren beim Turnier vertreten, teilweise in gemischten Teams. Es gab drei deutsch-schweizerische Teams und ein deutsch-syrisches Team. Aus der Schweiz kamen neun Teams, aus Belgien zwei und jeweils ein Team aus Großbritannien und Österreich. Aus Bruchweiler kam die Mannschaft „Freiheit aus Damaskus“ mit jungen Flüchtlingen aus Syrien. Die deutschen Teams reisten von der Ostsee bis aus Bayern an. Allein aus Freiburg im Breisgau kamen die „Pils-Boys“ mit sechs Teams. Alle rund 40 Mitglieder des Hägar-Clubs waren bereits Tage zuvor mit der Vorbereitung des Turniers beschäftigt. 40 Spielfelder mit den Maßen fünf auf acht Meter hatten sie insgesamt auf dem Sportplatz abgesteckt, auf denen die 80 Mannschaften gegeneinander antraten. Kubb ist ein Spiel, das Konzentration, ein gutes Auge und eine gezielte Wurftechnik voraussetzt. Im Gegensatz zur Hektik bei einem Fußballspiel geht es eher ruhig zu. Nicht umsonst heißt es auch „Wikinger-Schach“. Die Mannschaft, die nach dem Fallen der gegnerischen Holzklötze – Kubbs – den König als erstes umwirft, hat gewonnen. Wirft eine Mannschaft den König vorher um, hat sie das Spiel verloren. Erstmals begann das Turnier bereits am Freitagabend mit einem Einzelwettbewerb, dem „Dubbeglas-Championship“. Gewonnen hat Koen Mertens aus Heist-op-den-Berg (Belgien). Zweiter wurde „Hafenkneipenleiter“ (Nickname), dritter Dominik Domi, beide aus der Schweiz. Bester Deutscher auf Platz vier war Toni Thürwanger aus Schindhard. Dieses Einzelturnier konnte nur bei gutem Wetter stattfinden. Das war es am ganzen Wochenende, schien die Sonne doch von Sonnenaufgang bis zum Untergang von einem wolkenlosen Himmel. Am Samstag bei über 30 Grad Celsius war allerdings viel Trinken angesagt. Viel Lob gab es für die hervorragende Versorgung der Teilnehmer. Obwohl das Schindharder Dorfgemeinschaftshaus wegen des Umbaus als Übernachtungsmöglichkeit ausfiel, gab es mit der Unterbringung der Teilnehmer keine Probleme. Ein Teil zeltete beim Sportplatz, andere kamen privat unter, denn durch das jährliche Turnier haben sich inzwischen viele Freundschaften entwickelt. Der Rest fand Unterkunft im Sportheim des SV Dahn. Für diese Teilnehmer wurde ein Shuttle-Verkehr eingerichtet. Der Verein konnte dafür den Kleinbus des Otfried-von-Weißenburg-Gymnasiums benutzen. So war ein sicherer und bequemer Transport gewährleistet. Läuft es in den Vorrunden für Teams nicht so gut, dass sie in die Sieger- und Hauptrunden kommen, ist für sie das Turnier noch nicht vorbei. Diese Teams spielen dann den „Sieger der Herzen Cup“ aus. Bei den vielen gleichzeitig stattfindenden Spielen ist es für den Veranstalter nicht einfach, immer den Überblick zu behalten. Schiedsrichter braucht man beim Kubb-Spiel nicht. Problematische Spielsituationen lösen die Teams direkt miteinander. Dies klappt in der Regel auch immer. Sprachprobleme treten nicht auf. Die Spielergebnisse melden die Teams selbst dem Organisationsteam. Dies klappte am Samstag sehr gut, so dass der Zeitplan keine allzu größeren Verzögerungen aufwies. Dass die Seriensieger „Kubb’Ings“ wieder gewinnen werden, bezweifelten anfangs viele Zuschauer. Denn es gab mit dem belgischen Team „Dissers“ eine spielstarke Mannschaft, die mit Koen Mertens, dem Einzelsieger, den besten Spieler des Turniers in ihren Reihen hatte. Beide Mannschaften standen dann auch im Finale, das nach dem Modus „Best of five“ ausgetragen wurde. Die „Dissers“ begannen auch sehr sicher. Koen Mertens, mit einer Trefferquote von rund 95 Prozent, führte seine Mannschaft zu einem sicheren Gewinn des ersten Satzes. Auch im zweiten standen die Belgier kurz vor dem Satzgewinn. Dann wiesen Mertens Mitspieler Schwächen auf, so dass die „Kubb’ Ings“ ausgleichen konnten. Robert Harnak und Andreas Pieper sind bei den „Kubb’Ings“ seit Jahren dabei. Die dritte Position war mit der aus Basel stammenden Nadine Beyeler neu besetzt. Sie erwies sich im Endspiel als eine spielstarke und sicher treffende Partnerin. Die Kubb’Ings kamen immer stärker auf. Der Satzgewinn stand zwar mehrfach auf der Kippe. Doch letztlich konnten sich die „Kubb’Ings“ durchsetzen und gewannen das Endspiel mit 3:1 Sätzen. Ergebnisse Pfälzer Kubb Open: 1. „Kubb’Ings“ (Rostock, Basel), 2. „Dissers“ (Heist-op-den-Berg, Belgien), 3. „KP Wilddogs“ und 4. „Insalada Panda“ (beide Baden, Schweiz). Dubbeglas-Championship: Koen Mertens (Belgien), 2. Hafenkneipenleiter (Schweiz), 3. Dominik Domi (Schweiz). Pfalzmeister: Team WDW, Ruppertsweiler. Sieger der Herzen: 1. „Make Kupp great again“ (Karlsruhe), 2. Berzerker (Erkelenz), 3. „Böse Kubbz“ Mainz (Mainz) Sonderpreis Rote Laterne Schindhard: Pils-Boys 5 (Freiburg)

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