Rheinpfalz Schottenrock – nicht nur wegen der Hitze

„Glory Fields“ nennt sich diese Disziplin.
»Glory Fields« nennt sich diese Disziplin.

Strahlender Sonnenschein und über 30 Grad – das Wetter war am Wochenende so ganz anders als man es sich in Schottland vorstellt. Von dort stammen die Highland Games, die ursprünglich bei Zusammenkünften schottischer Clans veranstaltet wurden. Mittlerweile erfreuen sich diese Spiele auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Am Samstag wurden in Haschbach bereits zum dritten Mal die „Remigius Highland Games“ abgehalten wurden.

Um auch wirklich authentisch zu sein, trugen die Mitspielerinnen und Mitspieler Kilts, wobei eine Runde Bier als Belohnung für ein solches Auftreten natürlich auch ein Ansporn war. Ortsbürgermeister Klaus Schubinski freute sich vor allem darüber, dass die Spiele so viele Zuschauer aus nah und fern anlockten und mit Begeisterung aufgenommen werden. Unter den Teams waren zwei Feuerwehren, der Clan aus Bosenbach mit dem Namen „Namex Troopers“ sowie die Kuseler „Firefighter Highlands K-Village“. Aus Nanzdietschweiler kamen die „Glanshiners“ und die weiteste Anreise hatte die Gruppe „An Seachdamh Fear“ aus dem Hunsrück, deren Teamname auf Gälisch „Der siebte Mann“ bedeutet. Außerdem stellte die Firma Corning die Gruppe „ToT – Team ohne Technik“ und der Verein Malibu Events nahm als „McMalibu“ an den Spielen teil. Die Gewinner des vergangenen Jahres, der Clan „Judäische Volksfront“, war natürlich auch wieder dabei, um den Titel zu verteidigen. Teammitglied Thomas Lill erklärte nicht ohne Stolz, dass die Gruppe Titelverteidiger in allen Kategorien sei. „Wir machen das aber nur zum Spaß, trainieren tun wir vorher nicht.“ Wert legt die „Ansammlung von Chaoten“, wie Lill seine Truppe nennt, nur auf das große Finale, das Tauziehen: „Das ist uns als einziges Spiel wirklich wichtig.“ Neben Wettkämpfen, die Kraft erfordern, wie zum Beispiel das Baumstamm- und Steinstoßen, mussten die sieben teilnehmenden Clans auch ihre Teamfähigkeit und Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Dazu gehörten unter anderem ein Hindernisparcours mit Staffellauf sowie Hufeisenwerfen. Der Preis für das beste Team bestand aus einem Pokal sowie einer Whisky-Kollektion. Darüber konnte sich das Team der „Judäischen Volksfront“ freuen, das den Preis wie im vergangenen Jahr mit nach Hause nehmen konnte. Den zweiten Platz in der Gesamtwertung belegten die „Glanshiners“ und den dritten Platz das „Team ohne Technik“. Ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags war die Dudelsackspielerin Silke Homm-Schmidt von der Gruppe „K-Town Pipe Band“: „Ich feuere die Gruppen zwischen den einzelnen Spielen an“, berichtete sie. Mit den typisch schottischen Klängen begeisterte sie Spieler und Zuschauer. Veranstalter der „Remigius Highland Games“ ist die Freiwillige Feuerwehr Haschbach. Matthias van Wasen, Mitveranstalter und Kassenwart des Fördervereins, erklärt, dass nach einem Besuch solcher Spiele in Stuttgart klar gewesen sei, dass „wir Haschbacher so was auch mal aufziehen wollten“. Ein weiterer Anreiz sei gewesen, dass es Highland Games in der Gegend noch nicht gebe. „Nachdem die Veranstaltung im ersten Jahr so gut ankam, konnten wir weitermachen, so dass wir jetzt schon bei der dritten Auflage sind.“ Van Wasen ist sich bei der positiven Resonanz in diesem Jahr sicher, dass man auch im nächsten Jahr wieder Männer und Frauen in karierten Röcken auf dem Kerweplatz sehen wird.

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