Rheinpfalz „Paar Euro für Brandmelder lohnen sich“

„Ehrungen, das ist, wenn die Gerechtigkeit ihren liebenswürdigen Tag hat.“ Mit diesem Zitat von Konrad Adenauer leitete Verbandsbürgermeister Werner Becker den Ehrenabend für die Feuerwehrleute am Donnerstag im gut besuchten Rodalber Feuerwehrgerätehaus ein. Im Mittelpunkt standen Ernennungen, Beförderungen und die Ehrung langjähriger Feuerwehrleute.

Becker hob die Leistung der Floriansjünger hervor. „Ob Tag oder Nacht, ob Sonntag oder Feiertag, sie sind zu jeder Zeit im Einsatz für da Gemeinwohl“, so Becker. Die Leistung sei unverzichtbar und der Einsatz der Protagonisten selbstlos. „Die Menschen in unserer Verbandsgemeinde wissen das zu schätzen“, stellte er fest. Das Betätigungsfeld gehe weit über die Brandbekämpfung hinaus. Das Wissen der Feuerwehren sei bei Naturkatstrophen, Umweltereignissen und technischen Hilfeleistungen unverzichtbar. Dabei sei ein hohes Maß an Sachkompetenz gefragt neben mentaler Stärke. Becker sprach gegenüber den Wehren aus Rodalben, Münchweiler, Leimen, Donsieders und Clausen von einer „Kultur des Helfens“, ohne die es an Wärme und Hoffnung mangeln würde.

In seiner Funktion als Wehrleiter der Verbandsgemeinde ging Stiven Schütz, der auch Kreisfeuerwehrinspekteur ist, auf die 123 Einsätze im vergangenen Jahr ein. Dies sei eine Steigerung gegenüber 2012 von 35 Prozent. An erster Stelle stünden Brandeinsätze mit 58 Prozent, gefolgt von technischen Hilfeleistungen. Die Rauchmelder in Wohnungen hätten sich sehr positiv auf den Brandschutz ausgewirkt, bilanzierte Schütz. Bei mindestens drei Einsätzen habe das nächtliche Auslösen des Rauchmelders Leben retten können. „Die Investition von ein paar Euro lohnt sich“, so Schütz. Zweimal musste die Wehr zu Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen ausrücken und mehrmals mussten Tiere gerettet werden. Achtmal hatten es die Wehrleute mit Gefahrgut zu tun. Der einsatzreichste Monat sei der Juli gewesen.

Kritisch merkte Schütz an, dass die Hälfte aller Alarmierungen im Zeitraum von 9 bis 16 Uhr eingingen. Die Tagesalarmbereitschaft könne im ländlichen Raum nur unzureichend gewährleistet werden. Verbesserungen sollen kreisweit herbeigeführt werden. 150 Feuerwehrleute gehören den fünf Wehren der Verbandsgemeinde Rodalben an, was einen Rückgang von vier Prozent gegenüber 2012 darstelle. Erfreulich sei die Übernahme von zwölf Jungendfeuerwehrangehörigen in die aktiven Wehren. „Ich bin glücklich, dass wir nach wie vor in allen fünf Einheiten die Jugendfeuerwehr aufrecht erhalten können“, freute sich Schütz. 51 junge Männer und Frauen gehören der Jugendfeuerwehr an.

Vor allem die Einführung des Digitalfunks habe die Wehr im vergangenen Jahr beschäftigt. Ein kreiseigener Messtechnik-Gerätewagen als Teileinheit des Gefahrstoffzuges Südwestpfalz werde nach Fertigstellung des Stellplatzanbaus in Münchweiler untergebracht. Für dieses Jahr stehe der Austausch der Schutzbekleidung der Atemschutzgeräteträger an. Außerdem seien Ende 2013 Kleinlöschfahrzeuge für die Einheiten Clausen und Donsieders bestellt worden, die noch 2014 in Dienst gestellt werden sollen. Alle Löscheinheiten seien dann mit wasserführenden Fahrzeugen ausgestattet. Insgesamt würden Investitionen im sechsstelligen Eurobereich getätigt. „Die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr lässt sich kaum günstiger und effizienter als im System der Freiwilligen Feuerwehren realisieren“, stellt Schütz fest. (elim)

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