Rheinpfalz „OWG bereitet Schüler optimal auf Arbeitswelt vor“

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In der nahezu gefüllten Aula des Otfried-von-Weißenburg Gymnasiums Dahn (OWG) versammelten sich am Freitagmorgen Schüler, Lehrer, Eltern, um eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zu verfolgen. Thema war die persönliche Berufs- und Ausbildungsplanung der Schüler nach dem Abitur. Das OWG ist in diesem Jahr eine von drei Pilotschulen des Landes, die zum Einstieg in die neuen Berufsorientierungspflichten der Schulen verhelfen sollen.

Auf dem Podium saßen Heidrun Schulz von der Arbeitsagentur Rheinland-Pfalz/Saarland, Staatssekretär Hans Beckmann, Landrat Hans Jörg Duppré, Ralf Hellrich von der Handwerkskammer der Pfalz, Ludwig Peetz vom Hochschul-Campus in Pirmasens und Jürgen Schneider von der Firma Schön & Sandt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Schülersprecher Maximilian Schomburg sowie zwei weiteren Vertreterinnen des Begabtenförderprogramms „Studium Additum“ (StAddi). Alle drei besuchen die elfte Klasse des OWG. Zu Beginn präsentierten die Veranstalter ein Video. Darin äußern sich Schüler des OWG über ihre Lieblingsfächer, eventuelle Nebenjobs und Zukunftspläne. Dann stellten sich die sechs Podiumsgäste dem Publikum vor. Duppré verriet, dass er als Jugendlicher eigentlich nie vorgehabt hatte, in die Politik zu gehen: „Als mir irgendwann bewusst geworden ist, dass ich zwei linke Hände habe, entschied ich mich, mein Abitur zu machen. Der Rest ergab sich nach und nach.“ In der Region Südwestpfalz sieht er mehr Berufspotenzial als oft angenommen. Große Chancen gebe es im Maschinenbau. In Zweibrücken seien zudem sämtliche Justizbehörden angesiedelt. Jürgen Schneider appellierte an die Schüler, für ihre Karriere flexibel zu sein. Er selbst sei insgesamt 17-mal umgezogen und heute froh, arbeiten zu dürfen, wo andere Urlaub machen. Wegen der starken Abwanderung würden dringend qualifizierte Mitarbeiter gesucht. Gerade Maschinenbauer und Ingenieure seien Mangelware. Die Türen bei Schön & Sandt ständen für jeden offen. Ralf Hellrich berät mit der Handwerkskammer 18.000 Handwerksbetriebe. Eines der wichtigsten Felder sei dabei das Thema duale Ausbildung: „Ich möchte Ihnen keinesfalls vom Studium abraten, Ihnen aber zumindest eine vielversprechende Alternative aufzeigen.“ Moderatorin Danah Pudschun stellte gezielt Fragen an einzelne Gäste. Heidrun Schulz fragte sie, wie das Arbeitsamt junge Leute berät, die in ihrer Planung unsicher sind. „Es gibt nur Individualwege und daher auch individuelle Beratungen durch unsere Mitarbeiter“, so Schulz. Das Arbeitsamt biete außerdem im Internet zahlreiche Hilfestellungen und organisiere passende Praktika. An die Schülerinnen appellierte sie: „Traut euch, technische Berufe auszuprobieren, wenn euch das liegt.“ Beckmann wurde gebeten, über die Rolle der Eltern bei der Berufswahl zu sprechen. „Die Eltern müssen in die Berufs- und Studienorientierung eingebunden werden“, ist er sich sicher. Ab 1. Februar werde eine Handy-App freigeschaltet, die dem Nutzer einen Interessencheck ermögliche und bei der persönlichen Orientierung sehr hilfreich sein könne. Ludwig Peetz sprach über duale Studiengänge und verwies auf das kooperative Studienmodell „Kosmo“ der Hochschule Kaiserslautern. „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit können die jungen Menschen in dem Betrieb, in dem sie studiert haben, auch arbeiten“, ist er überzeugt. Schließlich würde der Betrieb von Anfang an viel Geld in die duale Ausbildung des Mitarbeiters stecken. Duppré ging auf die Frage ein, ob Dahn ein wichtiger Bildungsstandort sei. Er sagte, dass er die Entwicklung des Schulzentrums seit 36 Jahren verfolge. Auch in Zukunft werde er alles dafür tun, dass das OWG konkurrenzfähig bleibe. Die letzte Frage richtete Dahna Pudschun an alle Teilnehmer auf dem Podium: ob sich das OWG auf einem guten Weg befinde. Hier waren sich alle einig. Das OWG mit seinem „hervorragenden Kollegium, engagierten Eltern und begabten Schülern“ bereite optimal auf die Herausforderungen der realen Arbeitswelt vor. Schulleiter Thomas M. Neuberger bedankte sich für die „tolle Unterstützung“, die seine Schule erfahre: „Ganz ehrlich, ich habe den schönsten Schulleiterjob in Rheinland-Pfalz.“ (thkr)

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