Rheinpfalz Neues „Stationäres Hospiz Nordpfalz“ in Rockenhausen nimmt Betrieb auf

Stilvoll: Die acht Zimmer des Hospizes sind in verschiedenen Farben, aber dennoch dezent gestaltet. Beim Tag der offenen Tür hat
Stilvoll: Die acht Zimmer des Hospizes sind in verschiedenen Farben, aber dennoch dezent gestaltet. Beim Tag der offenen Tür hat es von den Besuchern viel Lob für die Einrichtung gegeben.

Mit einem Tag der offenen Tür ist am Mittwoch das neue „Stationäre Hospiz Nordpfalz“ eröffnet worden. Die von dem evangelischen Diakoniewerk Zoar getragene Einrichtung ist die erste ihrer Art im Donnersbergkreis. Die ersten Bewohner werden ab heute erwartet.

„Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei, und besonders nicht, dass er alleine arbeite. Vielmehr bedarf er der Teilnahme und Anregung, wenn etwas gelingen soll“: Im Sinne dieses Goethe-Zitates hätten alle gehandelt, die zur Verwirklichung des „Stationären Hospizes Nordpfalz“ in Rockenhausen beigetragen haben, betonte Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr am Eröffnungstag. Nach diesem sollen bald schon weitere bedeutsame Tage folgen.

Rückstand von zwölf Wochen aufgeholt

So ist demnächst noch eine offizielle Einweihung vorgesehen, wie Leib-Herr informierte. Besonders wird für das Team um Leiterin Birgit Edinger aber vor allem der heutige Freitag: Dann ist die Aufnahme der ersten vier Gäste geplant. „Wir können es kaum erwarten, das Haus mit Leben zu füllen“, sagte Leib-Herr und dankte für das Diakoniewerk „mit großer Freude allen, die zur Verwirklichung des Konzepts beigetragen haben“ – nicht zuletzt dazu, dass der zwischenzeitliche Rückstand im Zeitplan von rund zwölf Wochen nahezu aufgeholt werden konnte.

Eine symbolische Goldmedaille verlieh Leib-Herr Personen, die sich um den Bau besonders verdient machten: Zoar-Mitarbeiter Ralf Feldle, Thilo Paul (Transporte und Baggerarbeiten), Volker Demmerle (Graf und Demmerle Elektrotechnik) sowie Norbert Heckmann (VG-Werke). Ihr Dank galt ferner Jens Mantel für die Kunstwerke und Stelen im „Raum der Stille“. Nur als „verschworene Gemeinschaft“ sei es möglich gewesen, das Hospiz im zeitlichen Rahmen fertigzustellen. Für die Handwerker bestätigte Volker Demmerle die Erkenntnis, „was Gemeinschaftssinn bewirken kann – das Ergebnis können Sie hier sehen“, sagte er den zahlreichen Besuchern.

Würdevolles Lebensende ermöglichen

Diese haben regen Gebrauch gemacht von der Möglichkeit, sich das Haus von innen zu betrachten. Durchweg war Lob zu hören – für die geschmackvolle Einrichtung, die abwechslungsreiche, aber dennoch dezente Farbgestaltung, die gelungene Verbindung von Alt und Neu. Diese Einschätzung teilten auch die Redner. Landrat Rainer Guth hob hervor, „wie wichtig ein Hospiz in der Gesellschaft ist. Es nimmt viel Leid von Familien und Menschen, deren Leben zu Ende geht.“ Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald sagte, ein Hospiz trage dazu bei, Menschen ein „würdevolles Ende“ ihres Lebens zu ermöglichen. Besonders freue er sich, dass dies „im Herzen unserer kleinen Stadt“ geschieht. Tanja Gaß, Beauftragte der VG Alsenz-Obermoschel, betonte, die Aufnahme in ein Hospiz, „die Anwesenheit von Menschen, die mit dem Sterben vertraut sind oder sich darauf einlassen können“, sei eine große Hilfe für Betroffene und Angehörige.

Als „Herzblut-Sache“ bezeichnete Leiterin Birgit Edinger das Hospiz. „Es wird leben durch den einfühlsamen Umgang der Mitarbeiter mit schwerstkranken Menschen und ihren Angehörigen.“ Ziel sei, „das Leiden so zu reduzieren, dass ein selbstbestimmtes Leben im Sterben möglich ist“. Eine „sehr schöne und emotionale, aber auch bis zum letzten Morgen spannende Bauaufgabe“ sei das Projekt gewesen, so Architekt Hans-Peter Koch.

Thilo Paul teilte mit, dass er das Grün im Außenbereich sowie die Teiler der Terrasse im Wert von 5000 Euro gespendet habe – und er wünschte den Hospiz-Mitarbeitern, „dass Ihr das Ding wuppt“. Bevor Pfarrer Jochen Walker das Hospiz mit Wort, Gebet und (kollektivem) Gesang segnete, richtete Zoar-Direktor Peter Kaiser das Wort an Martina Leib-Herr: „Das wäre alles nichts geworden, wenn Du Dir das nicht zu einer Herzensangelegenheit gemacht hättest.“ Deshalb überreichte er seiner Vorstandskollegin ebenfalls eine Goldmedaille: „Die hat niemand mehr verdient als Du.“

Erleichtert, dass der Zeitplan fast eingehalten wurde: Zoar-Vorstände Martina Leib-Herr und Peter Kaiser.
Erleichtert, dass der Zeitplan fast eingehalten wurde: Zoar-Vorstände Martina Leib-Herr und Peter Kaiser.
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