Kultur Südpfalz Musikalische Feuerspucker

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Die „Unnerhaus Jazzband“, Peter Glessing sowie „The Rosevalley Sisters“ begeisterten das Publikum beim Classic-Jazz-Meeting „Jazz für Afrika“ in der ausverkauften Stadthalle in Germersheim mit Klassikern aus Dixie, Jazz, Swing, Blues sowie Swing-Pop und dem Harmoniegesang der 30er- und 40er-Jahre.

Schnell wurde klar, dass auf der Bühne Vollblutmusiker standen, die sowohl ihre Stimme als auch ihr Instrumente mit sehr viel Perfektion und mit noch mehr Leidenschaft beherrschen. Als Wirbelwind an der Klarinette und am Tenorsaxofon entpuppte sich Peter Glessing, dessen Slogan „small person – big sound“ mehr als treffend ist. Franz Wosnitza, Präsident der Old-Jazz-Union-Deutschland, ging noch einen Schritt weiter: „Er spuckt Feuer“, kündigte er Glessing vor dessen Auftritt an. Und tatsächlich, aufgrund seiner großen Virtuosität holte dieser wirklich alles aus seinen beiden Instrumenten heraus. Jeder noch so hohe Ton saß perfekt. Er überzeugte das Publikum mit seinen Interpretationen und Improvisationen von Klassikern wie etwa „Blues from Louisiana“, „Moonglow“ oder „Flying home“. Bei Louis Armstrongs Titel „Hello Dolly“ überraschte er die Zuhörer, als er die Trompete aus der Originalinstrumentierung durch seine Klarinette ersetzte und somit dem größten Jazz-Musiker Louis Armstrong in überzeugender Weise die Ehre erwies. Mit kreativen Arrangements und Improvisationen begeisterte auch die „Unnerhaus Jazz-Band“. Das Sextett, darunter Hauptorganisator Johannes Maiß am Sousafon, hat sich dem Dixieland und dem New Orleans Jazz verschrieben. Wosnitza, Kornettspieler in dieser Formation, beeindruckte ebenso mit seiner täuschend ähnlichen Louis-Armstrong-Stimme. Bei „Someday you’ll be sorry“, „C´est si bon“ oder etwa Glenn Millers „Moonlight Serenade“ wurde deutlich, wie professionell und scheinbar mühelos sie die Kompositionen ihrer musikalischen Idole wiedergeben. Mit ausgefeiltem dreistimmigen Gesang, erstklassigen Harmonien und einer charmanten Bühnenshow präsentierten sich an diesem Abend die drei Sängerinnen von den „The Rosevalley Sisters“. Im Sound der 1930er- und 1940er-Jahre nahm das sympathische Gesangstrio das Publikum mit auf eine musikalische Zeitreise. Es verwandelte moderne Songs wie etwa „All about that bass“ in Swing-Pop und gab Klassikern wie „In the mood“ oder „Lullaby of Broadway“ eine eigene vortreffliche Note. Zum fulminanten Abschluss kamen alle Musiker und Sängerinnen auf die Bühne, um das Lied „Bei mir bist scheen“ gemeinsam zu präsentieren. Das Publikum bedankte sich mit großem Beifall für einen sehr gelungenen und beschwingten Konzertabend. „In Germersheim finden wir seit Jahren die Unterstützung, die wir brauchen: Wir haben hier das Publikum und viele Förderer. Der Erlös unseres Benefizkonzertes fließt in das soziale Projekt des Steyler Missionars und Entwicklungshelfers Karl Schaarschmidt zur Verwendung für Straßenkinder und Aidswaisen in Afrika“, so Wosnitza. Das Konzert, veranstaltet von Euro-Palz Germersheim und der Old-Jazz- Union-Deutschland, stand unter der Schirmherrschaft von Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile.

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