Kultur Südpfalz Mit Witz und Charme

Petticoat und Rock′n Roll war angesagt, als „The Wonderfrolleins“, eingeladen von den Südpfälzer Landfrauen im Rahmen der Frauenwochen „Brot und Rosen“ dafür sorgten, dass der große Saal des Gloria Kulturpalastes bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Schon beim Hineingehen fühlte man sich in eine andere Zeit versetzt, kamen doch manche Besucherinnen im 50er-Jahre Outfit. Angekündigt war zudem Ted Louis, der neben der Darbietung von verblüffenden Zauberkunststückchen auch moderierte. Drei drei aufgeweckte Frolleins mitsamt Don Giorgio, dem kongenialen Schlagwerker, entführten das in erster Linie weibliche Publikum auf eine Reise durch die Zeit des Wonderbras, der Vespa und der Röhrenradios. Mit Witz, Charme und Temperament fegen sie durch ein Programm, das schon nach wenigen Takten das Publikum mitriss. Einfach darauf einlassen, war angesagt, auf die herrlichen Schnulzen, die man mal ungestraft schmettern durfte. Die Herzen flogen den Frolleins zu, kaum konnte man ruhig auf seinem Stuhl sitzen, da wurde geschunkelt, getanzt, vor allen Dingen aber gesungen. Hinein ging es in die Zeit von Connie & Catarina, von Caprifischern & Caprihosen und natürlich von Heimatfilmen und Halbstarken. Andrea Paredes Montes, das „vielsaitige Stimmwonder“, beglückte mit einer ausdrucksstarken und wandlungsfähigen Stimme, die sie an der Gitarre, leider etwas zu leise ausgesteuert, mit schnellen Fingern begleitete. Lexi Rumpel groovte am Bass, man spürte ihre jahrelange Erfahrung und auch die „Latinowürze“, von ihren vielen Reisen nach Kuba mitgebracht. Höchst originell und virtuos Isabelle Bodenseh an Querflöte und Melodika, was zu den Schlagern einfach zu gut passte. Manchmal aber, da riss sie einfach aus, aus der bekannten Melodie und verkünstelte sich in musikalischen Schleifen, unglaublich bunt zum Augen schließen in eine andere Zeit, in eine bessere Zeit? Musikalische Abstecher in andere Jahrzehnte sind da Programm wie Reisen nach Übersee. Da wird mit Louis Prima geswingt und mit lateinamerikanischen Klängen aus Mexiko, Kuba oder Brasilien der Tropenzauber heraufbeschworen. Und was war das Traumland der Deutschen in den Fiftys – na klar, es war Bella Italia: „Zwei kleine Italiener“. Die „wondervollen Wonderfrolleins“ spielten und sangen sich drei Stunden lang durch einen Abend, dazu angetan, abzuschalten von Sorgen und Nöten des Alltags. „Bye, Bye, love“! Wir hoffen, sie kommen bald wieder. Ovationen im Stehen für das Ensemble in Landau. (utge)

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