Rheinpfalz Mit Schwung und Lust zum Feiern

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Über vier Stunden närrisches Programm lieferte der Karnevalverein „Heggeschlubber“ seinem Publikum am Samstag in der Fischbacher Mehrzweckhalle.

Dass das Publikum Lust auf Feiern hatte, wurde schon nach dem Einzug des 11,5er Rates klar. Obwohl die Musik stoppte und Moderator Ralf Neuhard bereits zum Mikrofon gegriffen hatte, sang der ganze Saal einfach weiter. Ein gelungener Einstieg in die Sitzung, der Fasnachtsfreunde aus Pirmasens, Dahn, Donsieders, Schönau, Altenglan und vom FC Felsenland beiwohnten. An politischer Prominenz begrüßte Neuhard den Fischbacher Ortsbürgermeister Michael Schreiber „und von der Verbandsgemeinde das Beste, was sie haben: den ersten Beigeordneten Rudolf van Venrooy“, so Neuhard. Insgesamt sieben Tanznummern waren in den 15 Programmpunkten enthalten, allesamt Garde- und Showtanz vom Feinsten. Von der Garde des Altenglaner Carnevalvereins (ACV) über Tanzmariechen Eyleen Leibek vom CV der Exen in Pirmasens, die Elwetritsche Garde des Karnevalvereins (KVE) Dahn, die Cuba Girls Showtanzgruppe des Turnvereins Hauenstein, die Showtanzgruppe des ACV, die Heggeschlubber „Dance crew“ bis hin zum tanzenden Heggeschlubber 11,5er Rat, waren sowohl Kostüme als auch Musikauswahl und Performance der Tanzgruppen allesamt fantasievoll, originell und voller Esprit. Melanie Becker gab als amtierende Prinzessin des CV der Exen mit ihrem „klääne Hippel“, verkörpert von ihrer Tochter Vanessa, einen Einblick in das „schwere“ Leben einer Fastnachtsprinzessin. Tochter Vanessa indessen sparte nicht mit spitzen und schonungslos kessen Bemerkungen: „Ich empfehle dir als Gymnastik das Kopfschütteln – immer dann wenn dir jemand etwas zu essen anbietet“, spielte der freche Hippel auf die Körperfülle der Prinzessin an. Julian Hunsicker, Vorsitzender der Eselei aus Obersimten, gab sein Stelldichein als „Lappeduddl“ mit dicker Brille, Zahnspange und zwei verschiedenen Schuhen. „Uf jedi gudi Sitzung geheert ä scheener Mann – do bin ich“, tönte er im Brustton der Überzeugung und ließ das Publikum so einige intime Details über die Beziehung zu „soiner Perl“ erfahren. Auch stellte er klar: „Ich habe keinen Bauch, sondern ein Feinkostgewölbe.“ Sitzungspräsident Ralf Neuhard und Michael Lelle alias „de Michel“, ließen sich über die große und kleine Politik aus. Ob die Renovierung der Eselsteige, der Berliner Flughafen oder der zukünftige Verbandsbürgermeister Michael Zwick, alle bekamen ihr Fett ab. Auch habe Fischbach den ersten Falkner mit Kuckuck, spielten die beiden auf die gepfändeten Volieren des Falkners am Biosphärenhaus an. Unübertroffen waren die beiden Eigengewächse der Heggeschlubber, die „Neuhard-Mädels“,Claudia Neuhard-Naab und Manuela Neuhard-Jung. Im lila Outfit aus tausendundeiner Nacht tauschten sich beide in der ihnen eigenen komischen Art über Frauenthemen aus und förderten verblüffende Rechenergebnisse zu Tage. Mit einer Wodka Diät könne man zum Beispiel drei Tage in einer Woche verlieren und man trinke an einem Tag so viel Wodka, dass man am nächsten Tag russisch sprechen könne, teilten sie mit. „Man unterscheide ja auch gute Fette und schlechte. Ich bin zum Beispiel e gudi Fetti und du bisch ach kä schlechti“, so Neuhard-Jung zu ihrer Schwester. Das Bühnenbild war wie jedes Jahr von Gerd Liesenfeld gestaltet worden, der als Zeremonienmeister im Hintergrund zuverlässig zum Gelingen des Bühnenprogramms beitrug. |wü

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