Rheinpfalz Mit dem Vorstandschef durch den Betrieb

Mannheim. Der Verein „Anpfiff ins Leben“ plant die nächste Initiative, um junge Leute auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf zu unterstützen. Mit dem Projekt „Aufstiegshelfer“ nehmen Vorstände namhafter Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar Jugendliche aus den verschiedenen Förderzentren des Vereins an die Hand.

„Einstieg zum Aufstieg“ lautet der Ansatz, mit dem Jugendförderung zur Chefsache wird. „Es ist ein Bekenntnis zur Ausbildung von ganz oben“, sagt „Anpfiff“-Sprecherin Stefanie Kunzelnick. „Über die Initiative lernen unsere Partnerunternehmen die Jugendlichen aus unseren Partnervereinen früh kennen und bekommen einen direkten Zugang zu geeigneten Bewerbern für Ausbildungs- und Studienplätze.“ Initiator ist Dietmar Hopp. Der SAP-Mitbegründer sagt: „Zum Anpfiff-Konzept gehört auch, dass wir Chancengleichheit vorleben. Der Ball ist jetzt für die Jugendlichen im Spiel. Ich freue mich sehr, dass wir das bestehende Engagement der Partner auf oberster Ebene verankern können.“ So wie bei Klaus Happes zum Beispiel, dem Geschäftsführer der adviva-Gruppe, die die Bereiche Sanitätshäuser, Orthopädietechnik und Rehatechnik bedient. Auch für ihn ein Gewinn: „Es hat mir Spaß gemacht, mit Robin durch den Betrieb zu gehen. Man reflektiert auf diese Art auch einmal neu“, sagt er. Robin Sold ist ein 15-jähriger Nachwuchskicker des SV Waldhof Mannheim, der seit 2012 von der „Anpfiff“-Förderung profitiert. „Die Unterstützung läuft schon in der Schule. Das merken wir unter anderem bei den Prüfungsvorbereitungen“, erklärte er. Wenn er im kommenden Jahr aus der Schule kommt, könnte er sich eine Ausbildung zum Orthopädietechniker vorstellen. Er bewarb sich deshalb als Aufstiegshelfer bei adviva und wurde direkt ausgewählt. „Von unseren rund 3200 Jugendlichen nehmen 600 an der Initiative teil“, sagt Kunzelnick. Vornehmlich sind es Jugendliche, die in den rechtsrheinischen Förderzentren des Vereins aktiv sind. Zum Beispiel Sophia Exner, die bei der Damenmannschaft der TSG 1899 Hoffenheim im Tor steht. „Ohne diese Förderung könnte ich das notwendige Trainingspensum gar nicht leisten“, sagte die junge Frau, die sich unter den Fittichen von Helmut Schleweis, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Heidelberg, weiß. „Ich finde es gut, dass wir dieser Kampagne ein Gesicht geben können“, sagt Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender der Fuchs Petrolub SE. Letztlich also eine Initiative, von der alle Seiten etwas haben würden und die noch mehr Nachahmer, als die bisher elf beteiligten Unternehmen finden dürfe, findet Dietmar Hopp. (env)

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