Rheinpfalz Macht und Furcht: »Maria Stuart« in Mainz

Rivalinnen: Maria Stuart (Anika Baumann, links in Lila), Hannah von Peinen als Elisabeth (Projektion).
Rivalinnen: Maria Stuart (Anika Baumann, links in Lila), Hannah von Peinen als Elisabeth (Projektion).

Menschen in den Verirrungen der Macht, gefangen im ewigen Taktieren, sich selbst entfremdet – sie zeigt Friedrich Schiller in seinem Trauerspiel Maria Stuart, geschrieben, als die Französische Revolution zu einer Schreckensherrschaft geworden war, uraufgeführt am 14.6. 1800 in Weimar.

Ein sehr starkes Stück

Die schottische Königin Maria Stuart, als Gattenmörderin vom Thron gestoßen, sucht Schutz bei ihrer größten Gegnerin, Königin Elisabeth von England. Die befürchtet Ansprüche Marias auf den englischen Thron und lässt sie gefangensetzen. Klar ist, dass Maria weg muss; Elisabeths Hof arbeitet daran, wie man ihre Hinrichtung unter dem Schein des Rechts bewerkstelligen kann. Um beide Frauen flattert eine Schar von Höflingen, Gegner und Freunde der Schottin; ein auch fürs Publikum spannendes Intrigenspiel beginnt, in dessen Verlauf es zur – unhistorischen, aber ungemein theaterwirksamen – Konfrontation der beiden Rivalinnen kommt. Hier kommt alles auf die beiden Hauptdarstellerinnen an: Wissen sie ihre Rollen mit Leben zu füllen, kann der Zuschauer kaum unergriffen bleiben, weil wesentliche Fragen der seelischen Echtheit und des gesellschaftlichen Seins, der Macht und der Furcht erörtert werden. Dariusch Yazdkhasti hat Schillers Trauerspiel am Mainzer Staatstheater unter der Leitfrage der Spielzeit 2018/19 nach Transparenz und Machtstrukturen in Szene gesetzt.


Info

»Maria Stuart«: Premiere Sa 25.8., 19.30 Uhr, Staatstheater Mainz, außerdem 27.8., 4., 8., 14., 20. und 30.9., 10., 20. und 30.10. Kartentelefon: 06131-2851222.

x