Rheinpfalz Lkw mit Elektromotor

Mannheim. Als Ort wichtiger Innovationen im Bereich der Mobilität könnte die Stadt Mannheim demnächst von sich reden machen. Nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts könnte schon bald der Schwerlastverkehr in und aus der Stadt mithilfe emissionsfreier Elektro-Fahrzeuge organisiert werden. Da dies Kosten sparen würde, ist auch die regionale Wirtschaft interessiert.

Ausgangspunkt ist die im Rahmen der Konversion geborene Idee des „Green Logistic Parks“, konkret angedacht auf Flächen der Coleman-Kaserne im Mannheimer Norden und der Taylor-Kaserne im Nordosten. Gemeint ist damit ein Güterverteilzentrum, in dem die Ladung von der Autobahn kommender Lastwagen mit Dieselmotoren von Elektrofahrzeugen für den Stadtverkehr übernommen wird. Die schweren Dieselfahrzeuge müssen nicht mehr in die Stadt hinein fahren, damit reduziert sich die Umweltbelastung an Abgasen und Lärm für die Bewohner erheblich. Ob diese Idee praxistauglich ist, war Gegenstand einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation, die vom Land, der IHK Rhein-Neckar und der städtischen Wirtschaftsförderung finanziert wurde. Teilnehmer der Studie waren drei Mannheimer Logistikunternehmen. „Unsere Studie zeigt, dass bei diesen Logistikunternehmen bereits heute zwischen 25 und 75 Prozent und unter bestimmten Voraussetzungen mittel- bis langfristig sogar 100 Prozent des regionalen Schwerlastverkehrs elektrifiziert werden könnte“, sagt Steffen Raiber vom Fraunhofer-Institut. Schon heute seien die Einsatzmöglichkeiten für E-Lkw größer als angenommen. Neben der Umladung auf kleinere 18-Tonnen-Lkw, die heute schon angeboten werden, gebe es alternativ den Austausch der Zugmaschine „für den letzten Kilometer“ mit einem Exemplar mit Elektroantrieb. Wie Raiber sagte, sollen solche E-Zugmaschinen im nächsten Jahr verfügbar sein. Sie böten auch für den Weitertransport von Containern von der Bahn und vom Schiff eine Lösung. „Die regionale Wirtschaft hat großes Interesse an diesem Thema“, berichten Artin Adjemian, Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar, und Christine Ram, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung. „Der große Vorteil ist der Energieverbrauch, der im Schnitt nur ein Drittel so groß ist wie bei konventionellen Fahrzeugen“, betont Raiber. (büg)

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