Rheinpfalz Leserbriefe an die Lokalredaktion:

Wer die RHEINPFALZ liest, kann sich ein gutes Bild davon machen, wie es zurzeit mit den Finanzlagen in Kreisen und Verbandsgemeinden aussieht. In der vorderpfälzer Ausgabe vom 8. Dezember – VG Annweiler „Das große Streichkonzert“, 9. Dezember „Kreisumlage steigt“ (auf 45,5 Prozent) und 13. Dezember „Landrätin hat schlaflose Nächte“ – erfährt der Leser, dass dem Kreis SÜW sowie der VG Annweiler scheinbar das Wasser bis zum Halse steht. Ebenso steht in der Pirmasenser Ausgabe vom 13. Dezember („Löwenanteil wird in Schulen investiert“), dass hier die Kreisumlage weiterhin stabil bei 43,5 Prozent bleibt. Ich habe dies einmal für die Gemeinde Lug, deren Bürgermeister ja angeblich nichts vom Kreis zurückbekommt, ausgerechnet. Laut „Hauensteiner Bote“ vom 15. Dezember hat die Gemeinde für 2015 195.000 Euro an Umlage gezahlt, 43,5 Prozent. Im Kreis SÜW wären das vereinfacht gerechnet bei 45,5 Prozent 203.965 Euro, also 8965 Euro jährlich mehr. In zehn Jahren wäre das fast 90.000 Euro Mehrbelastung für eine kleine Gemeinde wie Lug. Ich frage mich, wie Herr Rippberger und seine Kollegen vom Luger Tal dies ohne schlechtes Gewissen ihren Bürgern vermitteln wollen. Jetzt wird Herr Meyer von der BI sich wieder melden und gebetsmühlenartig wiederholen, dass alle Fakten für Annweiler sprechen. Mit Verlaub, Herr Meyer, aber so langsam glaubt Ihnen dies kein Mensch mehr. Für einen in der Sache neutralen Bürger der Ortsgemeinde Hauenstein sind die Beiträge zur Gebietsreform der Verbandsgemeinde sehr unterhaltsam, aber nicht zielführend. Der einzige Artikel, der mit Fakten und Zahlen aufwartete, war der Bericht von Herrn Reichert. Die beiden folgenden Leserbriefe der Herren Meyer und Lauth dagegen sind eher Polemik. In seinem Leserbrief vom Samstag wartet Herr Lauth mit Punkten auf, die alle nicht richtig sind: 1. Ein Bevölkerungsvotum über den Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Hauenstein und Annweiler mit klaren Zahlen über Folgekosten oder den Verbleib örtlicher Einrichtungen hat es nicht gegeben. Die damalige Umfrage hatte den Titel: „Soll die VG Hauenstein erhalten bleiben: Ja oder nein?“ Wer sein Ja bekräftigen wollte, hat bei dem nachfolgenden Punkt, was sein soll, wenn die Verbandsgemeinde aufgelöst wird, nichts angekreuzt. 2. Das Gutachten des Herrn Junkernheinrich ist für den Bürger keinesfalls eindeutig für den Zusammenschluss von Hauenstein mit Annweiler. Von acht gewichteten Punkten sind bei fünf die VG Annweiler oder die VG Dahn gleich gut geeignet. Die abweichenden Punkte sind zum einen, dass die VG Dahn nach dem Zusammenschluss zu groß wäre. Es gibt aber in Rheinland-Pfalz vier Verbandsgemeinden, die größer sind. Zum zweiten schrumpft die Bevölkerung in Dahn von 2009 bis zum Jahr 2020 um 3,42 Prozent mehr als in Annweiler (so what). 3. Der wichtigste Punkt ist die Entfernung der beiden Orte. Wenn ich mich in Zukunft zur Verbandsgemeindeverwaltung begeben muss und in angemessener Zeit ankommen will, muss ich sowieso das Auto nehmen. Ob ich dann drei Minuten länger fahre oder nicht, ist doch ziemlich gleich. Diese eigentlich drei Nichtigkeiten zum großen Wurf eines „akribischen Gutachtens“ zu machen, halte ich für falsch. Vor allem wurde dieses Gutachten für die Verwaltungen erstellt, denen es als Richtschnur dienen soll. Die Belange der Bürger wurden dabei nicht berücksichtigt. Mir persönlich wäre es zum Beispiel gar nicht recht, wenn ich als Bürger in der VG Annweiler über Nacht fast doppelt so viele Schulden hätte wie bei einer Verbindung mit Dahn. Mein Vorschlag wäre, die Gemeinden des Luger Tals und Wilgartswiesen zu Annweiler und Hinterweidenthal und Hauenstein zu Dahn zu verlagern. Das wäre in etwa der Status quo vom Anfang der 70er Jahre, aber es wäre fast allen gedient – außer der BI-Meyer. Bei Herrn Junkernheinrich gäbe diese Variante sogar noch einen Zusatzpunkt, weil die Angleichung der Flächengrößen der beiden VG noch besser verwirklicht wäre. Mit Interesse verfolge ich die Leserbriefe zu diesem Thema. Bezugnehmend auf die Mitteilung des Herrn Ulrich Lauth möchte ich nur anmerken, dass er sich offenbar der Gangart der Bürgerinitiative Pro Annweiler anschließt. Gebetsmühlenartig wird auf den Bürgerwillen hingewiesen. Nun kommt aber, quasi unerwartet, ein Argument. Er beruft sich auf das Gutachten des Herrn Junkernheinrich. Nur so nebenbei sei erwähnt, dass darin die Fusion Edenkoben/Maikammer als Top eins genannt wurde. Heute wissen wir, dass dies mit hohen Kosten für uns alle wieder rückgängig gemacht wurde. Warum nur? Insofern scheint die Frage erlaubt, was dieses Junkernheinrich-Gutachten nach derzeitigem Stand noch wert ist. Wer Zukunft gestalten will, muss heute nach vorne schauen und sich nicht nur mit der Vergangenheit beschäftigen. Ein Danke-Gedicht! Hurra, hurra mit vereinter Kraft haben die Schwimmbadbenutzer es geschafft, in das Becken jetzt zu geh’n auf einer Treppe saubequem. Sie glänzt und glitzert fast weihnachtlich mit hübschem Geländer verführerisch. Ihr Hüft- und Kniekranken, eilt herbei und schreitet ins Wasser schmerzensfrei. Den Bürgermeistern und Helfern ein Dankeschön, ihr werdet Eintrittszahler in Scharen seh’n, Denn auch den Alten verkünd’ ich dies Wir haben nun das perfekte Badeparadies.

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