Rheinpfalz Lärmschutzwände zeigen Wirkung

Am Baumbusch in Rodalben tragen Lärmschutzwände auf 700 Metern, dreieinhalb und viereinhalb Meter hoch, zur Lärmverringerung und
Am Baumbusch in Rodalben tragen Lärmschutzwände auf 700 Metern, dreieinhalb und viereinhalb Meter hoch, zur Lärmverringerung und zum Schutz der Gesundheit bei. Südlich der Baumbuschstraße verlaufen die innerstädtische Umgehungsstraße, die vielbefahrene Bahnhof- und die Hauptstraße. Und dazwischen rollt der Zugverkehr.

«RODALBEN.» Was den Verkehrslärm betrifft, ist die Verbandsgemeinde Rodalben weit von der landesweiten Spitze entfernt. An dieser Art von Abgeschlagenheit wiederum können die Einwohner nur Gefallen finden, denn weitgehende Ruhe steht auch für ein Stück Lebensqualität. Zur Sprache kam diese Thematik im Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde, als Ute Lehnertz von der Firma WSW (Kaiserslautern) die Untersuchungsergebnisse zum aufzustellenden Lärmaktionsplan präsentierte. Ziel: Bürger vor Lärm schützen Aufgrund einer EU-Richtlinie ist die Gemeinde verpflichtet, den Lärm an Hauptverkehrsstraßen zu kartieren, sagte Lehnertz, das heißt die Abschnitte in eine Karte einzutragen, und darauf aufbauend Lärm-Aktionspläne auszuarbeiten. Aus diesen Aktionsplänen soll hervorgehen, wie Anlieger vor Lärmbelästigungen und Beeinträchtigungen geschützt werden können, erklärte sie im Ausschuss. Außerhalb von Ballungsräumen nahm bislang das Landesamt für Umwelt, Mainz, die Kartierung zur Entlastung der Gemeinden vor. Nun forderte das Landesamt auch die Kommunen auf (um kein Vertragsverletzungsverfahren zu riskieren), Lärmaktionspläne aufzustellen. Die dafür notwendige Kartierung hat in der VG Rodalben die Planungsfirma WSW übernommen. Laut Beschlussvorlage habe die VG, wie viele andere Kommunen auch, wegen „geringer Betroffenheit“ Fehlanzeige erstattet. Für die Kartierung zu berücksichtigen waren Straßen mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als 8219 Fahrzeugen pro Tag. Dies betraf in der Verbandsgemeinde Rodalben nur die Bundesstraßen 10 (acht Kilometer) und 270 (fünf Kilometer) sowie die L 482 (Pirmasenser Straße, drei Kilometer) und die Umgehungsstraße L 497 (zweieinhalb Kilometer), die an Münchweiler vorbei auf die B 10 führt. Rund 20.000 Fahrzeuge pro Tag ergab die Verkehrszählung für die B 10, für hiesige Verhältnisse ein Spitzenwert. Das Höchstmaß für die Lautstärke lag im Schnitt tagsüber bei 60 Dezibel, nachts bei 50 Dezibel. Hinsichtlich der Lärmpegel lieferten die Untersuchungen „eine äußerst niedrige Zahl“ an Einwohnern, die stärker von Dezibel-Grenzwerten betroffen sind, informierte Lehnertz. Sie lag bei höchstens 77 am Tag und 55 in der Nacht. „Entsprechend der EU-Rundung“, erläuterte sie, „ergab sich bei den Messungen an den Hauptverkehrsstraßen keine Betroffenheit mehr“. Umleitungen und Motorräder Ganz zeigten sich die Ortsbürgermeister Benno Schwarz (Merzalben) und Alexander Frey (Leimen) nicht damit einverstanden. Gebe es nämlich Umleitungen, verzeichne Merzalben „ausgesprochen viel Lkw-Verkehr“. Alexander Frey verwies auf die mitunter „enorme Belastung der Ortsgemeinde durch Motorräder“. Lehnertz stellte anheim, dieses Verkehrsaufkommen in die nächste Straßenrechnung einfließen zu lassen. Hingegen teilte die Ingenieurin als Untersuchungsergebnis mit, dass die Pegelbelastung durch Lärmschutzwände an der L 497 und an der Rodalber Umgehungsstraße, jeweils über eine Länge von 700 Metern, zurückgegangen sei. „Es besteht nirgendwo eine gesundheitliche Gefährdung, es wird grundsätzlich kein dringender Handlungsbedarf gesehen“, lautete ihr Fazit. Die Verbandsgemeinde habe den ordnungsgemäßen Zustand der Straßenoberflächen sicherzustellen. Ansonsten riet die Referentin, darauf hin zu arbeiten, den „motorisierten Individualverkehr“ zu verringern, womit sie insbesondere die Hol- und Bringfahrten zu Grundschulen und Kindergärten meinte. Es helfe hier schon weiter, diese Wegstrecken so zu gestalten, dass sie Kinder gefahrlos begehen oder befahren könnten.

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