Rheinpfalz Keine „Nonplusultra-Lösung“

Eine optimale Lösung für die Verkehrsproblematik in der alten Ringstraße in Hochstellerhof gibt es nicht. Das ist die Erkenntnis aus der Einwohnerversammlung zu der Ortsvorsteherin Birgit Hunsicker am Montagabend ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen hatte. Zwei Dutzend Bürger des Hochstellerhofes sowie Trulbens Ortsbürgermeister Jürgen Noll diskutierten unter anderem eine Einbahnstraßenregelung.

Die Verkehrs- und Parkproblematik in der alten Ringstraße von den Hausnummern 1 bis 28 bis zum Beginn der Wasgaustraße liegt in der geringe Straßen- und Gehwegebreite begründet. Dies gepaart mit der Parksituation und dem höheren Verkehrsaufkommen führe zu Problemen, erläuterte Hunsicker. Größere Fahrzeuge könnten die Straße kaum noch passieren. Betroffen seien nicht nur die Rettungsfahrzeuge, sondern auch Entsorgungsbetriebe und Lkw von Lieferanten. „Alle Autos, die in der vorderen Ringstraße parken, parken durch die Straßenbreite bedingt, verkehrt. Jeder müsste ein Protokoll über 30 Euro bekommen, was wir jedoch nicht wollen“, sagte der Leiter des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land, Harald Borne. Für die Behörde könne er keine Patentlösung präsentieren. Ein Ansatz sei jedoch, eine Einbahnstraßenregelung bis zum Beginn der Wasgaustraße einzurichten, mit der man dann den Begegnungsverkehr aus der Straße nehmen könnte. Diese Idee stieß auf den Widerspruch der Anlieger des vorderen Teils der Ringstraße. Sie argumentierten, dass die Bewohner der hinteren Ringstraße trotz Tempo-30-Zone „durchrauschen“ würden. Eine Geschwindigkeitstafel könnte Abhilfe schaffen. Doch deren Anschaffung wurde vom Verbandsgemeinderat Pirmasens-Land aus Kostengründen abgelehnt. Sogar über eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf 15 bis 20 Stundenkilometer wurde diskutiert. Verworfen wurde von Borne eine Spielstraße, welche nichts brächte. Selbst Ortsvorsteherin Hunsicker musste eingestehen, dass die Einführung einer Einbahnstraßenregelung nur bedingt Besserung bringe. Denn im Winter bei Schnee und Eis verursache der Weg über die Wasgaustraße mit Steigung und Gefälle zusätzliche Gefahrsituationen. Auch eine „Sackgassenlösung“ für die Anlieger der vorderen Ringstraße, bei der die Anwohner des hinteren Teils der Ringstraße den Hin- und Rückweg über die Wasgaustraße nehmen müssten, wurde ins Gespräch gebracht. Da gab es allerdings Bedenken wegen des stärkeren Verkehrsaufkommens. Borne schlug schließlich vor, alles zu belassen, wie es ist und an die Vernunft der Anlieger zu appellieren, die abgesehen von Liefer- und Besucherverkehr die aktuelle Gefahrensituationen selbst verursachten. Ähnlich äußerte sich auch Klaus Feller von der sdu-Ingenieurgesellschaft in Waldfischbach-Burgalben, der sich bereits vor drei Jahren für den Straßenzustandsbericht mit der Straße befasst hatte. Da eine Straßenkantenbebauung vorliege und es fast ausschließlich Anliegerverkehr gebe, bleibe derzeit keine andere Möglichkeit, als an die Vernunft der Bewohner der gesamten Ringstraße zu appellieren. Als Übergangslösung schlug auch Feller eine Einbahnstraßenregelung vor, allerdings Richtung Pirmasenser Straße. Allenfalls drei Schilder und etwas Farbe würden Kosten verursachen, um die vorhandene Gesamtbreite von 6,65 Metern wie folgt abzugrenzen: Einseitiges Parken mit zwei Metern, auf einer Breite von 3,40 Meter könnten Fahrzeuge fahren. Die gegenüberliegende Seite biete dann 1,25 Meter für den Gehweg. Dabei machte Feller deutlich, dass bislang nur von Autofahrern gesprochen wurde, Kinder, Fußgänger, Rollatorenbenutzer und Rollstuhlfahrer jedoch überhaupt keine Erwähnung fanden. Als langfristige Lösung schlug Feller eine umgekehrte Einbahnregelung mit einer „Verkehrsmischfläche“ vor, bei der alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt seien. Dabei würde der Ausbau von Grundstücksgrenze zu Grundstücksgrenze ohne Bordstein mit einer Mittelrinne erfolgen. Eine „Nonplusultra-Lösung“ gebe es jedoch nicht, machte Feller deutlich. So blieb Hunsicker nur die Feststellung, dass man auf dem Dorf auf das Auto angewiesen sei. Der Ortsbeirat müsse sich eben zu einer Entscheidung durchringen. (dan)

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