Rheinpfalz Keine Gefahr für das Trinkwasser

Ist Oberflächen- und Grundwasser rings um die Air Base in Ramstein und darauf mit krebserregenden perfluorierten Tensiden (PFT) belastet? Eine Frage, mit der sich Behörden in der Vergangenheit immer wieder beschäftigt haben. Denn dort wurden unter anderem bei Übungen PFT-haltige Löschschäume eingesetzt. Auf der Air Base gibt es zwar Belastungen – eine Gefahr für die Menschen besteht laut Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd aber nicht.

Der „Trierische Volksfreund“ hatte berichtet, dass rings um die Flugplätze Spangdahlem, Bitburg und Ramstein Oberflächen- und Grundwasser mit krebserregenden perfluorierten Tensiden (PFT) belastet sind. Der Zeitung seien Analysen von Grundwasserproben zugespielt worden, die im Auftrag der US-Air-Force bei Spangdahlem genommen wurden. Demnach seien selbst zig Meter unter der Erde PFT-Werte gemessen worden, die ähnlich hoch oder sogar höher sind als jene von belasteten Seen und Bächen. So sei ein in Seen und Bächen bei Binsfeld in der Eifel gemessener Wert bis zu 3000 Mal höher als die EU empfiehlt. Ralf Hechler, der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach, kann das fürs Gebiet rund um die Air Base nicht bestätigen. Bei den Stadtwerken Ramstein-Miesenbach sowie dem Kanalwerk seien keine Belastungen bekannt. „Wenn, dann hätte am ehesten etwas am Wasserwerk Miesenbach sein können. Aber dort sind die Wasserwerte hervorragend“, sagte Hechler. Grundsätzlich verlasse man sich auf die Fachleute der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd. Dort bestätigte eine Sprecherin: „Außerhalb der Air Base ist nichts.“ Das Gebiet in Ramstein sei ohnehin geologisch und hydrogeologisch nicht mit Spangdahlem vergleichbar. Die Air Base liege in einer „Schüssel“: Geologisch gesehen könne kein Wasser nach draußen fließen. „Es gibt mehrere hundert Brunnen auf der Air Base, in denen das Grundwasser untersucht wird. Hier erfolgt ein ständiges Monitoring. Das Oberflächenwasser wird halbjährlich beprobt“, teilte die Sprecherin mit. In zwei Brunnen sei eine lokal begrenzte Belastung mit PFT im Grundwasser festgestellt worden. Allerdings: Eine Ausbreitung sei nicht zu befürchten. Auch für die Trinkwasserversorgung bestehe keine Gefahr, da die Trinkwassergewinnung auf der Air Base über Aktivkohle erfolge. Unbekannt ist das Thema Löschschäume mit PFT im Landkreis Kaiserslautern nicht. 2008 wurde das Gelände des Reifengroßhändlers Gewe in Rodenbach mit giftigem Löschschaum kontaminiert. Das Erdreich musste entsorgt werden, um die Gefährdung des Grundwassers auszuschließen. Landkreis und Gewe teilten sich die Gesamtkosten von rund zwölf Millionen Euro. Noch heute wird dort an 19 Messstellen regelmäßig das Grundwasser untersucht, teilte Landrat Paul Junker (CDU) mit. (ssl)

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