Rheinpfalz Kammern setzen auf Beratung in Schulen

KAISERSLAUTERN (cps). Die Wirtschaftskammern der Pfalz, IHK und Handwerkskammer, erwarten sich von der im kommenden Jahr an allen allgemeinbildenden rheinland-pfälzischen Schulen einsetzenden verpflichtenden Berufs- und Studienorientierung eine wichtige Hilfestellung. Das am 30. September beendete Ausbildungsjahr zeige, dass es oft an einer realistischen Vorstellung der Jugendlichen über ihre Berufsperspektiven mangele.

Im sechsten Jahr in Folge blieben mehr Lehrstellen unbesetzt, als es noch Bewerber gibt. „628 unbesetzte Lehrstellen heißt 628 künftig fehlende Fachkräfte in der Pfalz“, interpretierte der Ausbildungsexperte der IHK Pfalz, Michael Böffel, die gestern vorgestellten Ausbildungszahlen. Bei den drei Arbeitsagenturen der Pfalz hatten sich seit Oktober 9942 Schulabgänger auf Lehrstellensuche gemeldet, 210 wurden nicht fündig. Während die Anzahl der Suchenden nur um vier Prozent zurückging, sank die Anzahl der Leerausgehenden gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent. Das, so die Kammern, beweise, dass die pfälzischen Betriebe nach wie vor eine hohe Ausbildungsbereitschaft zeigten, aber nur mit immer mehr Mühe den Fachkräftebedarf in der dualen Ausbildung decken könnten. „Die guten Realschüler werden knapp“, bestätigte Rayk Schambeck von der Agentur für Arbeit Landau. Der Trend der Akademisierung – Studium statt Lehre – sei ungebrochen. Angesichts von nur noch 43 Prozent eines Jahrgangs, der überhaupt für eine Ausbildung infrage komme, müsse die Berufsorientierung in den Schulen verstärkt werden. Im zurückliegenden Ausbildungsjahr hatten 430 Bewerber angegeben, Kfz-Mechatroniker werden zu wollen, aber nur 185 Lehrstellen waren zu vergeben.

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