Eisenberg Interview: „Dreiländer-Freundschaft ist das Besondere“

Mit Stadtbürgermeister Adolf Kauth und dem Ersten Beigeordneten Georg Grünewald, der als Kulturdezernent auch für die Partnerschaften zuständig ist, hat sich Julia Brandt über die Partnerschaften mit Baldock und Sanvignes les Mines unterhalten.

Die Partnerschaft mit Sanvignes les Mines besteht seit 46 Jahren, die mit Baldock offiziell seit 27 Jahren. Sind es zwei gelungene Beziehungen? Kauth

: Das Besondere ist ja die Dreiländer-Freundschaft zwischen Eisenberg, Sanvignes und Baldock. Baldock hat uns jetzt auf ein Oktoberfest eingeladen, das sie 2016 veranstalten wollen (lacht). Wir wollen Sanvignes les Mines fragen, ob sie auch mitkommen. Unsere Idee ist außerdem, auf dem Oktoberfest eine Pfälzer Weinprobe anzubieten. Ernsthaft, Herr Kauth: Pfälzer Wein. Auf einem Oktoberfest. In England? Kauth (lacht): Ja, das ist ja das Schöne am Pfälzer: Ob Wein oder Bier, der beherrscht beides. Nach dem Weltkrieg wurden in Rheinland-Pfalz viele Partnerschaften zwischen deutschen und Städten der Nachbarländer geschlossen. Worin lag der Sinn? Kauth: Sinn und Zweck waren natürlich, Frieden und Freundschaften zu schließen, sich anzunähern und kennenzulernen. Bei der Auswahl der Partnerstadt wurde großer Wert gelegt auf strukturelle, kulturelle und wirtschaftliche Gemeinsamkeiten. Wie kam man 1964 auf den Freundschaftstagen des Freundeskreises Rheinland-Pfalz und Burgund in Dijon ausgerechnet zu der Städtepartnerschaft mit Sanvignes les Mines? Kauth: Unser damaliger Bürgermeister Heinrich Rauschkolb und der Maire von Sanvignes, Louis Veilland, waren bei der Veranstaltung Tischnachbarn und verstanden sich so gut, dass sie eine Städtepartnerschaft beschlossen. Die Gemeinsamkeiten beider Städte boten den beiden ja auch ein gutes Gesprächsthema: In Sanvignes wurde Kohle, in Eisenberg Ton abgebaut. Auch die Freundeskreise der Städtepartnerschaften unterliegen dem demografischen Wandel, oder? Grünewald: Ja, der Altersdurchschnitt liegt bei 50 bis 60 Jahren. Kauth: Mit dem Infostand möchten wir jüngere Mitglieder gewinnen, so um die 40. Da sind die Kinder aus dem Gröbsten raus. Grünewald: Aber wir freuen uns natürlich über jedes neue Mitglied, egal wie alt.

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