Rheinpfalz Idealer Punkt für den Abmarsch

Der Bahnhof in Kusel wurde als dritter „Wanderbahnhof“ des Landkreises ausgezeichnet. Es spielte der Musikverein Herschweiler-Pe
Der Bahnhof in Kusel wurde als dritter »Wanderbahnhof« des Landkreises ausgezeichnet. Es spielte der Musikverein Herschweiler-Pettersheim unter der Leitung von Horst Durst.

Der Kuseler Bahnhof hat sich eine Auszeichnung verdient: Er wurde gestern im Beisein vieler prominenter Gäste aus dem Kreis mit dem Prädikat „Wanderbahnhof“ versehen. Mathias Paul vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd überreichte Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel eine Plakette, die im Laufe der nächsten Tage gut sichtbar am Bahnhof angebracht werden soll.

„Guten Morgen an alle, die heute noch wandern wollen oder es bereits getan haben“, hieß Ulrike Nagel die Menschen am Kuseler Bahnhof willkommen. Einige hatten bereits Rucksäcke geschultert, Trinkflaschen und Verpflegung eingepackt. Nur ein paar Minuten nach der Übergabe der Plakette ging es nämlich für viele auf Wanderschaft, unter anderem auf den Spuren der Wackepicker in Richtung Rammelsbach. Im Kreis erhielten bereits zwei andere Bahnhöfe dieses Prädikat: Wolfstein und Theisbergstegen. Lauterecken soll auch noch folgen. „Wandern und Bahnfahren ist doch eine ideale Kombination“, sagte Mathias Paul, stellvertretender Direktor des Zweckverbands. Um „Wanderbahnhof“ zu werden, bedürfe es zuallererst einmal attraktiver Wanderwege im Umkreis des Bahnhofs: „Daran mangelt es hier in Kusel ganz sicher nicht.“ Die vielen Broschüren und Hefte, die man gestern einstecken konnte, bestätigen das: Da gibt es zum Beispiel den 26 Kilometer langen Preußensteig, den Remigius-Wanderweg, welcher nach 37 Kilometern an den Pfälzer Höhenweg anschließt, oder den Veldenz-Wanderweg über ganze 62 Kilometer. „Früher brauchte man mit der Postkutsche vier Stunden von Landstuhl bis nach Kusel“, blickte Nagel in längst vergangene Tage zurück. Und in diesem Jahr feiere die Bahnstrecke, die solche Kutschfahrten schon jahrzehntelang überflüssig macht, bereits ihr 150. Jubiläum. Dieses wird am selben Wochenende begangen wie der Europäische Bauernmarkt, ließ Mathias Paul die Anwesenden wissen. Und geht der Trend nun wieder zurück zu „per pedes“? Diese Frage stand kurz im Raum. „Jedenfalls ist Wandern in und sorgt für viel Furore“, unterstrich Nagel die wieder auflebende Bedeutung dieser sportlichen Freizeitaktivität. Die Kuseler informieren daher auch fleißig mit Tafeln und Flugblättern über die verschiedenen Wandermöglichkeiten in der Umgebung, was Mathias Paul ebenfalls lobend erwähnte. Die Informationen für Wanderer seien ein weiteres Kriterium, warum der Bahnhof die Auszeichnung erhalte. Die „Kennzeichnung des Bahnhaltepunktes in den Medien der Gemeinde“ sei das dritte und letzte Kriterium, das Kusel ebenfalls erfülle. Neben Ulrike Nagel, Landrat Otto Rubly und seinem Vorgänger Winfried Hirschberger war auch Stefan Spitzer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan, zu der Feier gekommen: „Ich hoffe, dass viele Wanderer den Weg hierher nach Kusel finden werden.“ Das Zertifikat solle auch weit außerhalb des Kreises Werbung für die Stadt machen. „Vielleicht schaffen wir mit unserer tollen Landschaft hier irgendwann sogar den Sprung, eine richtige Wanderregion zu werden“, fügte der Bürgermeister hinzu, „mit einem noch weiter ausgebauten Netz von Wanderwegen und mehr Angeboten in der Gastronomie.“

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