Germersheim Heiter bis selig: die neue Kultursaison in Hufeisen und Stadthalle

Machen es sich mit ihren Instrumenten bei Schlagern auf dem Sofa gemütlich: die Couchies.
Machen es sich mit ihren Instrumenten bei Schlagern auf dem Sofa gemütlich: die Couchies.

Beschwingt startet die Stadt Germersheim heute in ihr Kulturprogramm der Saison 2023/24. Im Kulturzentrum Hufeisen treten um 20 Uhr die Couchies aus Berlin auf, mit fast vergessenen Schlagern aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts und eigenen Songs auf Geige, Gitarre und Kontrabass.

Frech mit Berliner Schnauze und kessem Gesang wollen die drei einen kurzweiligen Abend bereiten: Hannes Schindler (Violine, Blechgeige), Charlene Jean (Gitarre, Leadgesang) und Robert Brendler (Kontrabass und Backvocals). Und Wohnzimmerkonzert darf man hier getrost wörtlich nehmen: Ihre Show findet auf dem Sofa statt.

Konzerte, Kabarett, Clownerie und Komödie bietet das Programm. So ist am Samstag, 21. Oktober, 19 Uhr, Boris Stijelja, der quirlige Leiter des Boulevardtheaters Deidesheim, im Hufeisen zu Gast mit seinem dritten Programm „Viagra hält die Blumen frisch“. Wie schon in „Cevapcici to go“ und „Voll integriert – aber mein Schutzengel hat Burnout“ kolportiert er darin Lebensweisheiten und Eigenarten seiner kroatischen Familie.

Ein wirbelndes Papierreich

Den erste Termin in der Stadthalle bestreitet am Donnerstag, 26. Oktober, 20 Uhr, das Clown-Ensemble Mimirichi aus dem ukrainischen Kiew. In „Paper World“ ist ein leeres Blatt Papier der Ausgangspunkt des Geschehens und der Improvisation. Daraus lassen die Künstler alles Erdenkliche entstehen. Vor einer riesigen Papierwand, die zur Leinwand und zum Zauberspiegel wird, lassen sie Riesen, bellende Fingerschatten-Hunde, ein ganzes wirbelndes Papierreich erstehen.

Für das erste Konzert der Saison kommt das Duo Ripresa aus Karlsruhe Sonntag, 5. November, 17 Uhr, ins Hufeisen. Die Pianistin Susanne Schneider und der Klarinettist Markus Lindler spielt Brahms’ Sonate Nr. 2, Stücke der englischen Komponisten Finzi und Arnold und des kubanischen Jazzsaxofonisten Paquito d’Rivera.

Ein Astronaut führt durchs Konzert

Sternschnuppen will das Ensemble Stardust Sinfonie am Freitag, 17. November, 20 Uhr, in der Stadthalle regnen lassen. Zu Bildern der internationalen Raumstation ISS erklingen Barock-Musik und sphärische Weltraum-Klänge von Philip Glass. Astronaut Gerhard Thiele gibt den Tourguide.

Kabarettist Lars Sörensen lässt am Samstag, 18. November, 19 Uhr, im Hufeisen das Publikum „Freiwillig nachsitzen“. Denn er ist überzeugt, dass der Mikrokosmos des Klassenzimmers die Gesellschaft im Kleinen abbildet. Alle Konflikte werden hier bereits in der Miniaturausgabe ausgetragen. Und er fragt: Ist das vielleicht die eigentliche Lektion, die man in der Schule für das Leben lernt?

Schöne Bescherung!

Mit dem Weihnachtsprogramm „Nachtlicht“ machen am Sonntag, 3. Dezember, 17 Uhr, Christina Rommel und ihre Band Station im Hufeisen. Sie spielen stimmungsvolle, besinnliche und manchmal auch humorvolle Songs, eigene und klassische Winter- oder Weihnachtslieder.

Um das schönste Fest des Jahres dreht sich auch alles in der Komödie „Schöne Bescherungen!“ am Montag, 4. Dezember, 20 Uhr, in der Stadthalle. Die Erwartungen liegen hoch, die Nerven blank in Alan Ayckbourns Stück. Zum Ensemble der Komödie am Kurfürstendamm gehören Timothy Peach und Katja Weitzenböck.

Aus dem Leben eines pfiffigen Schelms

Heiter startet das Programm auch am Donnerstag, 11. Januar, 20 Uhr, ins neue Jahr mit dem Boulevard-Klassiker „Lily & Lily“ in der Stadthalle. Im Mittelpunkt: Lily da Costa, ein exzentrischer Hollywood-Filmstar der 30er-Jahre. Auf der Bühne: Rebecca Lara Müller, Alexander Milz und Franziska Traub.

„Ich bin nicht Heinz Erhardt!“, meinen Claudia Zimmer und Herwig Rutt am Samstag, 17. Februar, 19 Uhr, bei ihrem musikalischen Abend im Hufeisen. Was sich zutrug im Leben des pfiffigen Schelms, das wollen die beiden in kurzweiligem Wechselspiel mit Sprachwitz, Gedichten, Chansons und Klaviereinlagen auf die Bühne bringen.

Höhepunkte im März

Manfred Prohaska sieht rot und zieht eine Pistole, als der Lateinlehrer die um zwei Minuten verspätete Abgabe der Hausarbeit seines Sohns aus Prinzip nicht akzeptieren will. So fehlt ihm ein Punkt für die Zulassung zum Abitur. Was dramatisches klingt, ist dennoch eine Komödie: „Eingeschlossene Gesellschaft“ von Jan Weiler, zu sehen am Montag, 26. Februar, 20 Uhr, in der Germersheimer Stadthalle. Es spielen Anja Klawun, Konstantin Moreth und Johannes Schön.

Die beiden interessantesten Programmpunkte dürften im März zu erwarten sein. Mit „Kallstadter Saukerl“ bringt Alexis Bug am Samstag, 2. März, 19 Uhr, politisches Kabarett ins Hufeisen. Gemeint ist damit Donald Trump. Was wäre wohl aus im geworden, wenn sein Großvater nach seiner Auswanderung in seine pfälzische Heimat Kallstadt zurückgekehrt oder gar nicht erst ausgewandert wäre? Bug spinnt den Faden weiter: Friedrich Trumps Enkel Toni ist ein Pfälzer Großmaul, reicher Friseurmeister in Kallstadt, der Ambitionen auf das Bürgermeisteramt hegt und dem dabei jedes Mittel recht ist. An Bugs Seite spielt die in Kandel geborene und in Landau aufgewachsene Anna König (Netflixserie „Dark“, Kinofilm „Die Hannas“). Musik und die passenden Geräusche dazu macht der Schifferstadter Hörspielmacher Karl Atteln.

Bei der Groteske „Adams Äpfel“ findet eine surrile Gesellschaft zusammen.
Bei der Groteske »Adams Äpfel« findet eine surrile Gesellschaft zusammen.

„Adams Äpfel“ – zu sehen am Dienstag, 19. März, 20 Uhr, in der Stadthalle – ist eine Groteske nach einem vielfach ausgezeichneten Film des Dänen Anders Thomas Jensen, eine schwarze Komödie über den schmalen Grat zwischen Glauben und Fanatismus, über die Macht der Selbsttäuschung und die Erlösung durch Apfelkuchen. Im Mittelpunkt steht der Dorfpfarrers Ivan, der mit grenzenlosem Optimismus die Resozialisierung von Straftätern in seiner Gemeinde betreibt: des Kleptomanen Gunnar, des Tankstellenräubers Khalid, der schwangeren Alkoholikerin Sarah und des gewalttätigen Neonazis Adam. Ivans Gutmütigkeit treibt den rohen Adam in den Wahnsinn. Über einen Apfelkuchen entspinnt sich ein Fegefeuer der Lebenslügen. In den Hauptrollen der als Bergretter bekannte Markus Brandl, Michael A. Grimm aus der Serie „Der Beischläfer“, Stefan Murr der Feuerwehrmann aus „Marie fängt Feuer“.

Konstantin Wecker schickt seine Liedermacher

Bei einem Abend von Konstantin Weckers Musiklabel Sturm & Klang sind am Samstag, 6. April, 19 Uhr, Musiker im Hufeisen zu erleben, die sich Wecker Song „Ich singe, weil ich ein Lied hab“ zum Motto gesetzt haben. Die Liedermacherinnen und Liedermacher verschiedener Genres sind auf Tournee von Hamburg bis in die Südsteiermark mit ihrer handgemachten Musik.

Bei der ersten Germersheimer Lachnacht stehen am Donnerstag, 18. April, 20 Uhr, in der Stadthalle Hennes Bender, Jonas Greiner, Vera Deckers und Tim Poschmann auf der Bühne. Die Moderation des Abends übernimmt Lutz von Rosenberg Lipinsky.

„Amadeus“ beschließt die Saison Ende April.
»Amadeus« beschließt die Saison Ende April.

„Amadeus“ nach der berühmten Filmvorlage beschließt am Montag, 29. April, 20 Uhr, die Saison in der Stadthalle. Ins Zentrum seines Schauspiels setzt Peter Shaffer den Machtkampf zwischen Mozart und Salieri. Inszeniert wird das Stück als Koproduktion der Schauspielbühnen in Stuttgart mit der Konzertdirektion Landgraf.

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