Rheinpfalz Gemeinde will SGW bei Bauprojekten mehr unterstützen

Bei einer Matinee ehrte die Sportgemeinde Waldfischbach (SGW) langjährige Mitglieder. Die SGW-Familie traf sich am Sonntag im Festsaal des Bürgerhauses „Schuhfabrik“, um das 125-jährige Bestehen der SGW feierlich zu begehen.

Sage und schreibe 70 Jahre SGW-Mitglied ist Lydia Ruster, die jedoch aus gesundheitlichen Gründen ihre Ehrenurkunde nicht persönlich von den Vorsitzenden Peter Baumann, Dieter König und Gertrud Braum in Empfang nehmen konnte. Zur eigenen Überraschung wurde Braum für ihre langjährigen Verdienste, zuletzt seit Jahrzehnten im Vorstand, zum Ehrenmitglied ernannt. „Wer seinen Körper stählt, pflegt seine Seele“, übertragen in den heutigen Sprachgebrauch „Wer Sport treibt, dem geht es gut“ , zitierte Karl Wilhelm Porger den eingenähten Spruch auf der Vereinsfahne des Turnvereins aus dem Jahr 1899, aus dem später die SGW hervorging, in seiner Festansprache. Als drittältester Verein in der Doppelgemeinde habe die SGW eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Während Sporthalle, Rasenplatz, Tribüne, Kegelbahn und Gaststätte für den Erfolg stünden, sei die dauerhafte Unterhaltung jedoch eher problematisch. Es werde immer schwieriger, an das notwendige Geld zu kommen, und auch die Menschen, die dieses Angebot nutzen und instandhalten, würden immer weniger. Mit 681 Mitgliedern sei die SGW gut aufgestellt, wovon allein 370, davon 178 Kinder, in fünf Abteilungen regelmäßig Sport treiben würden. 27 Trainer und ungezählte weitere Betreuer würden viel Zeit und Mühe für ihr Ehrenamt aufwenden. Dies hänge auch mit der Alterung der Gesellschaft und dem veränderten Freizeitverhalten – weg von langfristiger Bindung und Verantwortung, hin zu kurzfristigen Aktivitäten – zusammen. Dabei sei die Vorstandsarbeit nicht immer ein dankbares Ehrenamt, jedoch sehr zeitintensiv. In diesem Zusammenhang sagte Walter Benz vom Sportbund Pfalz, dass es heute kaum noch möglich sei, einen Verein in dieser Größe ohne Rechtsanwälte oder Steuerberater zu führen. Sein Jubiläumsgeschenk war ein Gutschein in Höhe von 800 Euro für Schulungszwecke im Zukunftsworkshop mit Anwälten und Steuerberatern. Im Namen des Pfälzischen Turnerbundes und des Sportbundes Pfalz ehrte der Vizepräsident die SGW mit dessen höchster Auszeichnung, dem Walter-Kolb-Schild, und spendierte dem SGW-Nachwuchs einen Aufenthalt im Turner-Jugendheim in Annweiler. Hans-Dieter Drewitz, Präsident des Südwestdeutschen Fußballverbandes, bescheinigte der SGW, dass sie nicht nur aufgrund der Mitgliederzahl glänzend aufgestellt sei, und dankte den Verantwortlichen, die das große Vereinsschiff in 125 Jahren durch die Epochen der Zeit gesteuert hätten, für ihr ehrenamtliches Engagement. Damit habe man eine gute Basis für die Weiterarbeit gelegt. Unbedingt notwendig sei die Hilfe und die Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik. Ortsbürgermeisterin Anna Silvia Henne gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass die Gemeinde die geplanten Renovierungs- und Baumaßnahmen der SGW in einem höheren als zunächst geplanten Rahmen unterstützen werde. In der SGW-Familie werde man freundlich aufgenommen, wobei die sozialen Komponenten Heimat, Verbundenheit und Solidarität gepflegt würden. Goswin Förster, Vizepräsident des Handballbundes, lobte die SGW-Verantwortlichen für ihre organisatorischen Leistungen in den schwierigen Zeiten der Spielgemeinschaften. Peter Baumann moderierte das Festprogramm, das mit Vorführungen der Kinderturngruppe, einer Rope-Skipping- und einer Hip-Hop-Tanzeinlage, einstudiert von Beate Jost und Ulrike Everling, sowie musikalisch von den „Saxolitos“ (Leitung Christine Kupperroth) aufgelockert wurde. (jn)

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