Rheinpfalz FCK-Kreativkicker mit neuem Schwung

Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler Mimoun Azaouagh hat mit seinen Kollegen vom 1. FC Kaiserslautern gegen Köln geglänzt. Morgen in Aue erwartet den FCK ein kampfstarker Gegner. Azaouagh fühlt sich fit. Für die lange Fahrt und für den Endspurt.

”Damit die Spieler nicht zu lange an einem Stück im Bus sitzen”, sagt FCK-Trainer Franco Foda, ”fahren wir zuerst bis Nürnberg, trainieren dort am Nachmittag und fahren dann weiter.” Der 1. FC Nürnberg stellt dem FCK einen Trainingsplatz zur Verfügung. Nach der Einheit auf halber Strecke geht es weiter ins 17.000-Einwohner-Städtchen im Erzgebirge.

Foda hat seine Mannschaft auf einen Gegner eingestellt, der vor allem zu Hause in seinem engen, urigen Stadion um jeden Zentimeter Boden kämpft und auch für haushohe Favoriten sehr ungemütlich werden kann. Vergangenen August, in der ersten Runde des DFB-Pokals, vor dem Zweitrunden-Aus beim FSV Mainz 05, schoss der FC Erzgebirge den Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt mit 3:0 aus dem kleinen Stadion in einem Talkessel des Erzgebirges. ”Wir sind gewarnt”, betont FCK-Mittelfeldmann Azaouagh, ”wir haben noch sechs Spiele, da kann noch viel passieren.” Der 30 Jahre alte Kreativspieler hat sich mit seiner starken Leistung beim 3:0 zuletzt gegen den 1. FC Köln nachdrücklich für kommende Aufgaben empfohlen. Im Zentrum eines offensiven Vierer-Mittelfelds vor ”Sechser” Ariel Borysiuk gefiel der im Laufe seiner wechselvollen Karriere sehr oft von Verletzungen geplagte Azaouagh gegen den Rivalen um Platz drei als kluger Passgeber. ”Dass das System funktionieren kann, hat man gegen Köln gesehen”, sagt der ballfertige FCK-Profi. Der 30-Jährige fügt indes etwas hinzu, was man als Untertreibung verstehen kann, als Mahnung aber verstehen muss: ”Gegen Köln, das war ganz okay. Aber davon kannst du dir in Aue nichts kaufen.”

Sie wollen den Ball lieber flachhalten. Dass das Spielgerät auch auf dem Rasen in Aue zirkuliert, dazu will die Mittelfeldreihe mit den Kreativen Azaouagh und Alexander Baumjohann im Zentrum und Kostas Fortounis sowie Bunjaku auf den Außenbahnen ihren Teil beitragen. ”Definitiv hat unsere Mannschaft eine sehr hohe Qualität”, meint Azaouagh, ”aber wichtig ist, dass die Qualität auch zum Tragen kommt, indem auf dem Platz alle miteinander harmonieren. Dass das geht, haben wir gegen Köln bewiesen.” Der einstige deutsche U21-Nationalspieler mit marokkanischen Wurzeln sagt: ”Der eine muss für den anderen rennen, nur so kann es funktionieren.” Dass er dafür fit ist, darüber freut sich Azaouagh ganz besonders. ”Im Januar konnte ich endlich wieder eine komplette Vorbereitung ohne Beschwerden machen. Das war wichtig für mich”, betont er. Ein Kieferbruch setzte ihn später eine Woche außer Gefecht. Aber mit so etwas weiß der leidenserprobte ”Aza” längst ebenso umzugehen wie damit, auch mal auf der Bank zu sitzen. ”Der Trainer weiß, dass ich da bin, wenn er mich braucht”, sagt der 1,75-Meter-Mann ruhig. Morgen gegen den FCE Aue, den er schätzt und bei dem er mit einigen Spielern Kontakt hat, will er unbedingt sofort ran. Er betont: ”Wenn der Schiedsrichter anpfeift, heißt es: Den Kampf annehmen und Gas geben!”

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