Rheinpfalz Es ist noch Aufbauarbeit zu leisten

Rund vier Wochen dauerte der Umbau. Gestern wurde die renovierte und modernisierte Filiale der VR-Bank Westpfalz in Thaleischweiler-Fröschen offiziell in Dienst gestellt. Rund 135.000 Euro investierte die Bank in die Erneuerung ihrer Filiale. Dazu investierte die Eigentümerin des Gebäudes, erneuerte die Eingangstür, die Fenster und sanierte die Toilettenanlage.

Den Ausschlag, die Sanierung der VR-Bank-Filiale in Thaleischweiler-Fröschen anzugehen, gab die Entscheidung der Bank, ihre Filiale in Höheinöd zum 1. März dieses Jahres zu schließen (die RHEINPFALZ berichtete). Die Filiale in Höheinöd – betroffen von Veränderungen im Filialnetz waren damals auch die Standorte Spesbach, Miesau und Miesenbach – hatte noch an einem Tag pro Woche geöffnet. Bevor die Entscheidung fiel, die Filiale in Höheinöd zu schließen, war intern geprüft worden, wie der Service für die Kunden aufrechterhalten werden könne. Das Kundenverhalten wurde analysiert. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Kunden aus Höheinöd stärker nach Thaleischweiler-Fröschen als nach Hermersberg oder Waldfischbach-Burgalben orientiert seien. Deshalb wurde mit dem Beschluss die Filiale in Höheinöd zu schließen, der Beschluss gefasst, die Filiale in Thaleischweiler-Fröschen aufzuwerten. Nicht nur Kunden aus Thaleischweiler-Fröschen, auch die Kunden aus Höheinöd sollen hier ihre Bankgeschäfte abwickeln können. Es gebe viel zu tun, und es sei sicher auch Aufbauarbeit durch das Team vor Ort zu leisten, sagte VR-Bank-Vorstandsmitglied Dieter Jergens. Laufe alles wie geplant, „betreuen wir in dieser Filiale ein Kundenvolumen von 30 Millionen Euro“. Umstrukturierungen im Filialnetz seien immer erforderlich, auch weil die Märkte nicht wachsen würden. Über den demografischen Wandel brauche er sicher nichts zu sagen, so Jergens. Wenn schon auf Verwaltungsebene bei Verbandsgemeinden Fusionen notwendig seien, „können wir uns als Wirtschaftsunternehmen diesen Entwicklungen nicht entziehen“, resümierte Jergens. Die Filiale in der Bahnhofstraße war ohnehin renovierungsbedürftig. In der Regel war sie mit zwei Personen besetzt, und mit einer Fläche von 170 Quadratmetern mittlerweile zudem längst zu groß. Die sanierte Filiale nimmt noch etwa 110 Quadratmeter in Anspruch. Der nach dem Umbau frei gewordene Teil der bisherigen Filiale wird in Kürze zur gewerblichen Vermietung angeboten. Interessenten gebe es bereits. In der modernisierten Bankfiliale gibt es einen Bereich für die Selbstbedienung und zwei Beratungszimmer. Gravierende Umbauarbeiten seien notwendig gewesen, sagte Prokurist Wolfgang Groß und erinnerte an das Herausschlagen des bisherigen Tresors, der durch Beton geschützt war. Der neue Selbstbedienungsbereich ist tagsüber in den Servicebereich der Filiale integriert, so dass Kontakt zu den Mitarbeitern möglich ist, falls gewünscht oder Hilfe benötigt wird. Die zuvor vorhandene voll verglaste Kassenbox verschwand, sie wurde durch einen sogenannten offenen Dialogpoint ersetzt. Hier stehen sich Kunden und Bankmitarbeiter direkt gegenüber, ohne Trennwand aus Glas. Auch unter dem Sicherheitsaspekt wurde umgestaltet. Bargeld, auf das sofort zugegriffen werden kann, ist nicht mehr vorhanden. Es befindet sich nun in einem Tresor, der durch ein Zeitschloss geschützt ist. Dieser verfügt zudem über ein biometrisch gesteuertes Kassensystem. Das erlaubt den Zugriff auf Bargeld nur dann, wenn mindestens zwei Bankmitarbeiter gleichzeitig den Zugriff freigeben. Haushaltsübliche Bargeldbeträge werden über den Geldautomaten im Selbstbedienungsbereich ausgezahlt. Außerhalb der Geschäftszeiten wird der Selbstbedienungsbereich, wo auch ein Kontoauszugdrucker und ein Kontoserviceterminal stehen, durch eine mobile Glaswand abgetrennt. Für die Schließfachkunden blieb der Schließfachtresor erhalten. Das Büro der Privatkundenberaterin ist auf zwei Seiten durch Glaswände begrenzt. Viel Glas sorgt so für eine helle Bankfiliale. Das neue Videoüberwachungssystem ermöglicht es, auf die kartengestützte Türöffnung zum Selbstbedienungsbereich zu verzichten. Die Bank ist 24 Stunden betretbar – auch ohne Bankkarte. Es sei eine Stärkung, ein Bekenntnis zum Standort Thaleischweiler-Fröschen, unterstrich Regionalmarktleiter Volker Spieß. Wichtig sei, dass die Filiale sich durch den Umbau zwar zweckmäßig verkleinert habe, gleichzeitig aber das Beratungsangebot ausgebaut worden sei, für das Filialleiterin Sandy Linzmann und ihr Team stehen. (add)

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