Eisenberg Ende eines Stücks Ortsgeschichte

Ein Stück Steinborner Geschichte ist vorläufig zu Ende. Das „Hallchen“ als Zentrum und Begegnungsstätte in der Paul-Münch-Straße musste nach über fünf Jahrzehnten aus finanziellen Gründen seine Tür schließen. Dieser Entschluss sei ihr persönlich sehr schwer gefallen, aber aus wirtschaftlichen Gründen, so Angelika Piégsa, Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Steinborn (SGS), könne der Verein das „Hallchen“ nicht mehr regelmäßig zweimal wöchentlich öffnen.

Jeweils mittwochs und sonntagnachmittags war die Traditionsgaststätte Treffpunkt für die Bewohner der alten Siedlung. Doch die Besucherzahl sei ständig zurück gegangen, sodass auch die Umsätze beim Getränkeverkauf schließlich nicht mehr ausreichten, um die laufenden Kosten zu decken, sagt Piégsa im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Das Haus sei zwar schuldenfrei, doch müsste der Verein als Eigentümer auch für die anfallenden Unterhaltskosten, wie zum Beispiel die Dacherneuerung, aufkommen. Die Rechnungen für Gas, Strom, Wasser und Müll könnte von der SGS aufgrund der finanziellen Situation nicht mehr aufgebracht werden. In der Vergangenheit seien dankenswerter Weise mehrfach Spender in die Bresche gesprungen, was die Schließung des „Hallchens“ zwar etwas hinausgezögert habe, auf lange Sicht jedoch keine Lösung des grundsätzlichen finanziellen Problems darstelle, so die Vorsitzende. Das Straßenfest und die traditionelle Fasnachtsveranstaltung sollen auch künftig auf dem Programm stehen, sichert Piégsa zu. Und auch die Sitzungen des Ortsbeirats könnten weiterhin in den Räumen stattfinden. In der SGS werde in Ruhe überlegt, wie es mit dem Haus weitergehen könne. Das „Hallchen“ wurde als Gemeinschaftsheim 1952/53 unter dem Motto „Durch Fleiß zum Ziel“ von den damaligen Bewohnern der 1936 gegründeten Steinbornsiedlung in Eigenleistung errichtet und im Laufe der Jahrzehnte immer wieder erweitert und renoviert. Es war und ist wohl auch künftig eines der Steinborner Wahllokale und bevor das Haus der Kirche im neuen Teil Steinborns erbaut wurde, fanden im „Hallchen“ regelmäßig Gottesdienste beider Konfessionen statt. Sie hoffe, sagt Angelika Piégsa, dass in nicht allzu ferner Zeit wieder bessere Zeiten für das traditionsreiche und geschichtsträchtige „Hallchen“ anbrechen werden. (hsc)

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