Rheinpfalz Eine Probefahrt in der Fußgängerzone

Mannheim. „Autos gehen immer“ – auch die 31. Auflage des Mannheimer Autosalons hat das geflügelte Wort von Lutz Pauels, dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Mannheim-City, bestätigt. Über 20 Aussteller haben am Samstag in der Geburtsstadt des Automobils zwischen Wasserturm und Paradeplatz ihre neuen Modelle präsentiert.

Waren am Samstag wirklich mehr Männer am Einkaufsbummel beteiligt, oder handelte es sich dabei nur um einen subjektiven Eindruck? Autosalon-Organisatorin Doris Horwedel wusste dazu auch keine Einzelheiten. Zufrieden war sie trotzdem. „Es hat zwar ein wenig schleppend begonnen, aber dann wurde die Stadt doch wieder sehr voll“, berichtete sie nach den ersten Stunden der Freiluft-Automobilschau. Ein Eindruck, der sich bis zum Abend verfestigen sollte. „Alle sind wirklich sehr zufrieden“, teilte Horwedel zu dieser Stunde mit. Mit „alle“ meinte sie die ausstellenden Autohäuser ebenso wie die Einzelhändler in den Quadraten. „Der Autosalon ist eine gute Möglichkeit, um sich auch einmal außerhalb der eigenen vier Wände zu präsentieren“, sagte André Gauch vom gleichnamigen Autohaus. Gauch hatte ganz offensichtlich die richtige Auswahl an Fahrzeugen mit dabei. „Wir haben Autos für Fotos und Autos, für die sich die Leute wirklich interessieren“, sagte er mit Blick auf die Bandbreite seines Sortiments. Eher für Fotos geeignet war zum Beispiel der übergroße Dodge RAM in der Tuningvariante „Feldmeister“. „Da brauchst du eine Leiter, damit du einsteigen kannst“, gab ein Mittfünfziger seiner Gattin mit auf den Weg. Und die konterte: „Und leicht zu parken ist der hier in Mannheim auch nicht.“ Der Dodge sei sicher kein typisches Stadtauto, aber ein paar davon seien in der Region trotzdem unterwegs, wusste Gauch. Und es war auch nicht das größte Fahrzeug auf den Planken. Das stand am Paradeplatz bei den Güma-Wohnmobilen. „Wir wollen uns auch einmal Leuten zeigen, die Wohnmobile noch nicht so kennen, und auf diese Art des Urlaubs aufmerksam machen“, sagte Harald Rill. Weit „typischere Stadtautos“ standen direkt am Wasserturm. Nobelmarken wie Audi und Porsche, aber auch Mini, BMW, VW, Renault, Mitsubishi oder auch Toyota waren dort geparkt. „Das Interesse ist durchgehend hoch“, beobachtete Rüdiger Bühn vom Mannheimer Audi-Zentrum. Und das, obwohl die Autos mit den vier Ringen auf Understatement machten, Rill zwar neue Modelle, aber keine brandneuen präsentierte. „Der neue A4 kommt erst zur IAA in Frankfurt“, so Bühn. Und auch Stephan Krön vom Porschezentrum verwies darauf, dass „Mannheim nicht das Pflaster für Vorpremieren“ sei. Auf Interesse stießen die schnittigen Modelle aus Zuffenhausen dennoch – insbesondere Fotos am Steuer des 911 Carrera 4 GTS wurden von allen Altersklassen gerne geschossen. Waren bei Porsche eher Herren zu finden, stand die Damenwelt eher um die Minis herum. „Das wäre genau das richtige für mich“, meinte Diana Piepenbrock mit Blick auf eines der Fahrzeuge. Die junge Studentin ist gerade erst nach Mannheim gezogen und ist beim Einkaufsbummel eher zufällig auf die Autoschau gestoßen. Sie fand diese aber „lustig und interessant“, auch wenn ihr Interesse bald wieder den Auslagen in den Schaufenstern galt, dem eigentlichen Zweck ihres Samstagsausflugs. „Ich brauche noch ein paar Sachen für meine neue Wohnung“, erklärte die 20-Jährige. Doch waren es nicht nur die neuesten Modelle, die bei der Autoschau zogen, sondern auch Oldies. Beim VW-Club Rhein-Neckar stand mit dem Käfer-Cabrio aus dem Jahr 1950 eines der ältesten Fahrzeuge des Autosalons. „Die anderen haben Autos zum Verkaufen, bei uns stehen die Autos für die Erinnerungen“, sagte ein Club-Mitglied. Das älteste Fahrzeug der Ausstellung stand auf den Kapuzinerplanken und wurde gesondert bewacht: Der Morris Van Light-Dienstwagen der Firma Engelhorn & Sturm aus dem Jahr 1926 inklusive Anlasserkurbel erwärmte einfach das Herz aller Automobilfreunde. (env)

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