Rheinpfalz „Ein Glücksfall für die Region“

Großer Auflauf bei der Firma IGM (Ingenieurfassaden Glas und Metall) in Medard: FDP-Vertreter aus der Kommunal- und Europapolitik hatten die Firma besucht und die Firmeninhaber Gunter Mohr und Michael Groß mit Fragen rund um den Betrieb bombardiert.

Einen „Glücksfall für die Region“ nannte Katharina Büdel, „Anführerin“ der FDP-Delegation und Spitzenkandidatin ihrer Partei für den Kreistag, die Firma IGM bei ihrem Besuch. Die Liste politischer Vertreter war lang bei dem Firmenbesuch. So hatten auch der scheidende Europaabgeordnete Jürgen Creutzmann und der Mann, der ihm in dieser Funktion nachfolgen möchte, Achim Bertram, sowie Ortsbürgermeister Albert Graf und Verbandsbürgermeister Egbert Jung den Weg zu IGM angetreten. Doch statt parteipolitischer Statements im Vorfeld der anstehenden Wahl des europäischen Parlaments gab es vielfältige Nachfragen an die beiden Firmeninhaber Gunter Mohr und Michael Groß, die, nach eigener Aussage, vom westpfälzischen Standort aus internationale Projekte im zweistelligen Millionenbereich realisieren. Der 1999 gegründete Betrieb entwickelt und baut komplexe Außenhüllen und forscht an Fassaden der dritten Dimension. Gerade so zufrieden sind die Firmenchefs mit der Breitbandversorgung vor Ort. Dennoch sei man glücklich, dass sich die Ortsgemeinde im Zuge des Windradbaus darum bemühe, ein Leerrohr hin zur Ortslage zu verlegen, um den zügigen Austausch von Daten weiter zu optimieren. In der Regel, so die Firmenchefs auf Nachfrage Creutzmanns, habe der Betrieb keine Probleme mit der Vorfinanzierung größerer Projekte. Allerdings sei dies nur durch eine Eigenkapitalquote von 58 Prozent möglich. „Vor allem die Bürokratie im Bereich des Vergaberechts für Bauaufträge bereitet uns Probleme“, sagte Groß. Dies führe vielfach zu Verzögerungen im Projektablauf, was wiederum Millionensummen verursache. „Deswegen befassen wir uns ausschließlich mit privatfinanzierten Projekten“, sagten die Geschäftsführer. Um auch in diesem Bereich Unwägbarkeiten zu entgehen, weise die Firma jährlich 300.000 Euro an Rechts- und Beratungskosten in ihrer Bilanz aus. Weiterhin bereiteten mangelnde Kompetenz sowie ein undurchsichtiges Netz von Zuständigkeiten immer wieder Probleme. Dies sei jedoch ein Grund, entgegnete Europa-Kandidat Achim Bertram, weshalb die viel gescholtene Lobbyarbeit unverzichtbar sei. Dass die Expansion des Mittelständlers in Medard mit insgesamt 1,4 Millionen Euro gefördert wurde, halten Graf und Jung für gerechtfertigt. Nur so könne man junge Menschen in der Region halten. „Dazu dienen auch innerbetriebliche Bemühungen um Aus-, Fort- und Weiterbildung“, weiß Firmenchef Groß. Um jedoch die internationalen Geschäftsbeziehungen effizienter pflegen zu können, bekräftigten die Firmenleiter ihren Wunsch nach einem eigenen Hubschrauberlandeplatzes. Die anwesenden Politiker versprachen nach ihrem Firmenrundgang, sich für diese Maßnahme einzusetzen (mhz)

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