Rheinpfalz Ein Gelterswoog für Kinder

Thomas Dörr hat zusammen mit seiner Frau Viktoria Butenko und Alexander Fediaief, einem Ukrainer, der seit längerer Zeit in Deutschland lebt und auch das Potzberg-Hotel in Föckelberg (Landkreis Kusel) besitzt, die CB Consulting GmbH gegründet, die wiederum den Gelterswoog betreibt. Geschäftsführer ist Kai Christmann, ebenfalls Geschäftsführer des K1-Hochseilparks in Mehlingen, den Butenko im vergangenen Jahr gekauft hat. Ein Pachtvertrag mit der Stadt für den Gelterswoog wurde unterschrieben, der Investitionen ins Strandbad in Höhe von insgesamt 180.000 Euro vorschreibt (wir berichteten). Die Pächter werden von einem Mann beraten, der den See wie seine Westentasche kennt: Günter Scheu, pensionierter Kripobeamter und passionierter Bademeister, der seit 1959 in seiner Freizeit als Bademeister am Strandbad tätig war. Er ist zum einen Berater, will aber hin und wieder auch als Bademeister einspringen.

Scheu habe ihn überzeugt, dass vieles von dem, was ursprünglich angedacht war, nicht umzusetzen ist, betont Dörr. So würden Strandkörbe schnell beschädigt, auf dem Flachdach des Sanitärgebäudes sei der Boden viel zu heiß, um dort eine Art Strandbar einzurichten. Und Scheu betont, der rote Sand sei typisch für die Pfalz, gehöre einfach zum Gelterswoog, werde nicht gegen weißen Sand ausgetauscht.

So soll das Strandbad in erster Linie das bleiben, was es auch schon früher immer war: Ein Badesee für Kinder, ein Bad für Familien. Nur hin wieder werde es ein Programm für Jugendliche geben, könnten abends mal Veranstaltungen bis 22 Uhr über die Bühne gehen, sagt Dörr. Viel mehr gäben die Nutzungsvorschriften ohnehin nicht her.

Der Pächter will am 1. Mai öffnen; mit Eintrittsgeldern, die nur geringfügig angehoben würden. Die Karte für Erwachsene koste künftig 3 statt 2,80 Euro, die für Kinder 1,50 statt 1,40 Euro, Kinder bis zu sechs Jahren hätten freien Eintritt. Die Arbeiten im Strandbad liefen an, betont Dörr. Bislang sei man drei Wochen lang damit beschäftigt gewesen, Laub wegzukehren und Äste zu schneiden. Die Malerarbeiten hätten begonnen, Umkleiden und das Gastronomiegebäude bekämen einen neuen Anstrich, das Lokal zudem teilweise neue Fenster. Fliesen an den Duschen würden ausgetauscht, an der Kasse müsse auf ein elektronisches System umgestellt und der Eingang solle freundlicher gestaltet werden.

Sechs neue Ruderboote werden laut Dörr angeschafft, zwei Tore für Wasserball aufgestellt. Und ein Beachvolleyballplatz mit zwei Feldern werde noch angelegt. Es werde Erde ausgehoben und mit Sand verfüllt, dem Pächter schweben mobile Tribünen vor, die bei Turnieren aufgestellt werden. Im Laufe der Badesaison soll noch ein Spielplatz hinzukommen.

Die Arbeiten verrichteten Leute, die er eingestellt habe, sagt Dörr. Für den Badebetrieb habe er einen kleinen Stamm von Festangestellten wie einem Koch oder Leuten, die saubermachen, ansonsten arbeite er mit Aushilfskräften, die je nach Wetter eingesetzt würden. So könne er viel flexibler reagieren als die Stadt. Lange Schlangen am Eingang und an der Gastronomie will Dörr künftig vermeiden.

Etwas, was über den Charakter eines Familienbades hinausgeht, hat Dörr dennoch im Sinn. Wie im Kletterpark sollten Teambuildingmaßnahmen für Firmen angeboten werden, denkbar sei Floßbau. Überhaupt denkt Dörr über Kooperationen mit K1 nach, etwa eine mobile Bogenschießanlage, die mal im Kletterpark, mal am Strandbad aufgestellt werden könnte. (dür)

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