Rheinpfalz Ein Überblick aus Liga 2: „Zebras“ in Relegation, Paderborn und Frankfurt abgestiegen

Die Duisburger jubeln nach dem Abpfiff.

Der MSV Duisburg hat sich in die Nachspielzeit der Zweitliga-Saison gerettet. Durch das 1:0 gestern gegen Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig beschlossen die „Zebras“ die Saison auf dem 16. Tabellenplatz und dürfen darauf hoffen, den Klassenverbleib über den zweiten Bildungsweg zu realisieren.

Nach 25 Saisonetappen hatte das Konto des MSV noch neun Punkte Rückstand auf den drittletzten Rang ausgewiesen. Niemand hatte mehr erwartet, dass Trainer Ilija Gruev die Mannschaft in die Relegation retten würde. Dort trifft die Duisburger Elf auf den Drittliga-Dritten Würzburger Kickers (20. Mai in Würzburg, 24. Mai im Wedaustadion, jeweils ab 19.10 Uhr). Gruev war erleichtert und glücklich. „Es ist Wahnsinn, was wir in den letzten elf Spielen erreicht haben, fünf Siege, vier Unentschieden, nur zwei Niederlagen“, sagte er. „Wir wollten das heute unbedingt.“ Manager Ivica Grilic sagte: „Viele Leute haben uns das nicht zugetraut. Jetzt haben wir unsere zwei Endspiele.“ Der SC Paderborn und der FSV Frankfurt hingegen sind abgestiegen. Paderborn rauschte mit dem 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg als Schlusslicht hinunter in die Dritte Liga. Der zweite Abstieg in Folge. „Das war heute der Abschluss einer katastrophalen Saison“, sagte Mittelfeldspieler Moritz Stoppelkamp nach Spielschluss im Sky-Interview. „Der Verein hat als Ganzes komplett versagt.“ So scheiterte der Versuch kläglich, Stefan Effenberg als Cheftrainer zu etablieren. Mehr noch: Die nicht einmal fünfeinhalb Monate lange Amtszeit des einstigen Klassespielers wurde begleitet von unschönen Nebengeräuschen, zum Beispiel der sogenannten „Penis-Affäre“ im Wintertrainingslager, die den Verein deutschlandweit ins Zwielicht rückte. Mäzen und Präsident Wilfried Finke, ein 65-jähriger Möbelunternehmer, kündigte seinen Rücktritt an. Er wolle dem Verein aber als Geldgeber erhalten bleiben. Dem FSV Frankfurt half selbst der 2:1-Erfolg gegen den TSV 1860 München nicht, um den vorletzten Rang zu verlassen. Auch hier verpuffte ein Trainerwechsel: Falko Götz, Nachfolger des erfolglosen Tomas Oral, feierte in seinen fünf Partien nur einen Sieg, jenen gestern. „Trauer und Enttäuschung sind riesengroß. Die bitterste Stunde, seit ich für diesen Verein arbeiten darf“, gestand Geschäftsführer Clemens Krüger. Hinsichtlich seiner eigenen Zukunft sagte er: „Ich werde nicht davonrennen, würde aber auch niemals an meinem Job kleben.“ Vor dem Verein liege viel Arbeit, „wir werden sehen, von wem sie gemeistert wird.“ Die Saison 2015/16 hielt ein Novum bereit: Seit Einführung der eingleisigen Zweiten Liga hatte vor dem letzten Spieltag mindestens ein Absteiger stets festgestanden – in diesem Jahr nicht. Aus regionaler Warte endete die Runde ohne Erfolgserlebnis: Der 1. FC Kaiserslautern unterlag beim FC St. Pauli 2:5, der Karlsruher SC trennte sich im Abschiedsspiel seines Trainers Markus Kauczinski von Arminia Bielefeld im Wildparkstadion 1:1. Der SV Sandhausen verlor bei der SpVgg Greuther Fürth 1:3. Als bestes dieser drei Teams belegt der KSC Rang sieben. Der FCK wurde Zehnter, der SV Sandhausen 13. Meister und Vizemeister standen mit dem SC Freiburg und RB Leipzig bereits fest.

Frust nach dem Abstieg: Paderborns Daniel Heuer Fernandes verlässt nach dem 0:1 gegen Nürnbergden Platz.
Fassungslos: Frankfurts Marc Kruska (l) und Zlatko Dedic lassen nach dem Spiel die Köpfe hängen. Der FSV Frankfurt ist abgestieg
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