Rheinpfalz Ehrenamt muss attraktiver werden

Zwölf neue Mitglieder wurden am Samstag in die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland aufgenommen. Wehrleiter Jürgen Germann berichtete beim Ehrungsabend der Feuerwehr im Dahner Gerätehaus aber dennoch von immer weniger Personal und forderte die Politik auf, das Ehrenamt attraktiver zu gestalten.

Die Arbeitsplätze seien heute in der Regel nicht mehr am Wohnort, die Feuerwehren verzeichneten heute nicht mehr den Zulauf früherer Jahre und die Anforderungen an die Wehrleute würden immer höher, führte Germann aus. Immer mehr Einheiten müssten zu Ausrückegemeinschaften zusammengefasst werden. Neue Fahrzeugtypen ermöglichten zwar einen effektiven Einsatz mit weniger Personal. Um aber die Feuerwehren langfristig zu sichern, müsse „das Ehrenamt attraktiver gestaltet werden“ – etwa wie im Nachbarland Frankreich, wo freiwillige Feuerwehrleute nach einer gewissen Dienstzeit eine Rente erhalten und auch Bereitschaftsdienste und Einsätze bezahlt würden. Verbandsbürgermeister Wolfgang Bambey fand hingegen: „Gott sei Dank gibt es im ländlichen Raum noch genügend Freiwillige, die diese Aufgabe erfüllen.“ Dabei dankte er auch den Wehrleuten in der eigenen Verbandsgemeinde für deren Engagement. Diesem Dank schloss sich der Dahner Stadtbürgermeister Alexander Fuhr an. Häufig sei man sich als Außenstehender gar nicht bewusst, wie viel Arbeit bei der Feuerwehr dahintersteckt und wie viel Zeit hierfür von den Feuerwehrmitgliedern investiert werden müsse. „Aber die Feuerwehr ist auch ein wichtiger gesellschaftlicher Akteur“, so Fuhr und erinnerte dabei an deren Beteiligung am Volkstrauertag in Dahn, an die alljährlichen Weihnachtsbaumaktionen, an die Brandwachen bei Veranstaltungen sowie an die Unterstützung von Veranstaltungen, beispielsweise im Kurpark. „Die Feuerwehr hilft der Stadt und sie hilft vielen Vereinen“, betonte der Stadtchef. Auch Landrat Hans Jörg Duppré sprach sich dafür aus, öffentlich anzuerkennen, was die Feuerwehr leistet. Und es sei wichtig, die Leute auszuzeichnen, die sich hier lange Jahre engagiert haben. Aber er erinnerte auch daran, dass das Ehrenamt eine „freiwillig übernommene Verpflichtung“ sei: „Und das soll auch so bleiben.“ Die von Germann angeführten Argumente erkannte Duppré an. An dem Ehrungsabend der Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland wurden auch die Wehrführer der Einheiten Bundenthal, Busenberg und Erfweiler – Jürgen Kindelberger, Markus Hemmer und Roland Kuntz – für weitere zehn Jahre bestätigt. Sie waren zuvor in ihren Einheiten wiedergewählt worden. Seit Änderung des Landes-Brand- und Katastrophenschutzgesetztes im Jahr 2004 endet nach zehn Jahren diese Amtszeit automatisch. Bestätigt wurden auch die stellvertretenden Wehrführer von Bundenthal und Erfweiler, Jens Gutensohn und Reiner Burkhard. Die neuen stellvertretenden Wehrführer von Fischbach und Ludwigswinkel, Torsten Cornet und Kai Weyand, wurden vom Bürgermeister als Ehrenbeamte vereidigt. Beim Ehrungsabend wurden zwölf Mitglieder neu verpflichtet, neun Feuerwehrleute befördert, ein Zugführer ernannt sowie neun Kameraden für 25 und 35 Jahre aktiver Feuerwehrdienst mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes in Silber und Gold ausgezeichnet. Theo Cornet (Fischbach), der sich seit 45 Jahren in der Feuerwehr engagiert, erhielt als erster Feuerwehrmann in der Verbandsgemeinde das erst vor zwei Jahren vom Land geschaffene Ehrenzeichen in Gold mit Eichenlaub. (hll)

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