Rheinpfalz Drei Bewerber scheitern auch ohne Konkurrenz

Bei den Stadt- und Ortsbürgermeisterwahlen sind gleich drei Bewerber ohne Gegenkandidaten unter der erforderlichen 50-Prozent-Marke geblieben und damit durchgefallen. Eine Stichwahl gibt es derweil auch in Altenkirchen nicht. Und Heinrich Steinhauer verteidigte den Bürgermeistersessel in Lauterecken.

Nur in Altenkirchen hätte zu einer Stichwahl kommen können – denn dort waren gleich vier Bewerber am Start. Doch Manfred Geis (WG Meyer) holte sich deutlich die absolute Mehrheit, siegte mit 65,0 Prozent der Stimmen. Am Ende habe wohl seine politische Erfahrung den Ausschlag gegeben, mutmaßte Geis, der nicht damit gerechnet hatte, im ersten Wahlgang alles klar zu machen. Zum Thema Windenergie sagte der neue Ortschef: „Ich bin der Auffassung, wir müssen den Willen der Bürger akzeptieren.“ Die haben sich gegen Windräder ausgesprochen. Nicht gereicht hat es für drei Bewerber, obwohl sie keine Konkurrenz hatten: Achim Altmeier schaffte in Matzenbach nur 22,84 Prozent, Stefan Neubrech im politisch zerrissenen Nußbach auch nur 29,41 Prozent. Das Scheitern von Offenbach-Hundheims Ortsbürgermeisterin Jutta Lißmann (42,75 Prozent) war nach den Streitereien ums Gemeindehaus im Vorfeld durchaus als Möglichkeit angesehen worden. Knapp wurde es in Ohmbach, wo Jochen Mayer (CDU) als einziger Bewerber 51,82 Prozent holte. Dennoch zeigte er sich glücklich: „Ich hatte eigentlich mit meiner Abwahl gerechnet.“ Der Grund: „Dadurch, dass es keinen Mitbewerber gab, hatte ich den schwierigsten Gegenkandidaten: mich selbst.“ Sowohl sein Outing – nicht lange vor der Wahl – als auch die Tatsache, „dass ich nicht einfach bin und jedem mal auf die Füße trete“, hätten ihn einige Stimmen gekostet, glaubt Mayer. Auch seien unpopuläre Entscheidungen, auch wenn sie vom Rat beschlossen wurden, oft an seiner Person festgemacht worden. Ulrike Nagel (SPD) kam bei ihrer ersten Direktwahl in Kusel auf sehr gute 70,51 Prozent. Heinrich Steinhauer (FWG) verteidigte derweil mit 61,56 Prozent den Rathaussessel im Lauterecker Stadthaus gegen Peter Jacob (FDP). Steinhauer will den Stadtrat wieder als eine All-Parteien-Koalition zusammenschweißen, seine Beigeordneten möchte er behalten. Herausforderer Peter Jakob zeigte sich als fairer Verlierer. Er werde Steinhauer unterstützen und nicht blockieren. „Ich bin liberal, und Liberale schauen nach vorne.“ (tmü/wop/dgg)

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